Beim „Tag der offenen Tür“ ging in Faulmert die Post ab

Schon im weiten Umkreis waren sämtliche Parkmöglichkeiten ausgeschöpft und der Bus-Shuttledienst, der von der Fa. Kampf in Mühlen aus eingerichtet war, pendelte im Minutentakt. Zum 40. Jubiläum der BWO Behinderten Werkstätten Oberberg in Faulmert hatten die Hausherren am Samstag, 25. August zum „Tag der offenen Tür“ eingeladen und unzählige Menschen nutzten die Gelegenheit, sich vor Ort über die größte Oberbergische Reha-Einrichtung für erwachsene Menschen zu informieren.

Foto: Christian Melzer

Die Geburtsstunde der BWO schlug am 2. November 1972, als sieben Mitarbeiter mit Behinderung, unter Anleitung von vier hauptamtlichen Fachkräften die Arbeit in der ehemaligen Faulmerter Volksschule aufnahmen. In den folgenden Jahren bedingte der kontinuierlich wachsende Bedarf an neuen Arbeitsplätzen die Errichtung von Neubauten und die Ausweitung der Arbeitsbereiche. So entstand bereits im Jahr 1985 die erste Zweigstelle in Morsbach-Lichtenberg, wo heute 210 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Kommunen Waldbröl, Morsbach und Reichshof wohnortnah beschäftigt sind. 2006 folgte die Inbetriebnahme einer weiteren Zweigstelle in Wiehl-Bomig, wo eine 1.000 Quadratmeter große Metallverarbeitung, die Wäscherei und Heißmangel sowie fünf Arbeitsgruppen mit Räumlichkeiten für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit besonderem Pflegebedarf eingerichtet wurden.

Mittlerweile arbeitet das gesamte Werkstatt-Team für Kunden in Industrie und Privatwirtschaft, dem Hotel- und Gaststättenbereich, den Dienstleistungsbereichen „Garten- und Landschaftsbau“, der „Wäscherei/Heißmangel“ der „Druckerei“ sowie im Verkauf von Mensa-Verpflegung an mehreren oberbergischen Schulen.

Zentrales Anliegen der BWO- Verantwortlichen war und ist es bis heute, Menschen mit Behinderung eine ausgewogene Balance zwischen Arbeit und Leben zu ermöglichen sowie die individuellen Fähigkeiten jedes Einzelnen zu fördern. In den letzten 40 Jahren ist die Belegschaft so auf 750 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angewachsen, die von 220 hauptamtlichen Fachkräften begleitet werden. Jeder von ihnen hat seinen Teil zum Gelingen des 40-jährigen Jubiläumstages beigetragen und so konnten die vielen Besucher einen rundum erlebnisreichen Tag auf dem Faulmerter Gelände verbringen.

Beim ausführlichen Rundgang durch alle Bereiche der Werkstätten erläuterten Gruppen- bzw. Abteilungsleiter die Produktionsabläufe der jeweiligen Sektionen. Im Berufsbildungsbereich warteten mit „Shaun dem Schaf“, „Basti dem Schwein“ und dem „Hirsch auf der Pirsch“ tolle kunsthandwerkliche Dekofiguren auf neue Besitzer, während nebenan Kochbücher mit den Leibspeisen der BWO-Mitarbeiter eifrig durchgeblättert wurden.

Vor den Fahrzeughallen demonstrierte der Motorsägen-Künstler Sigurd Bratzel aus der Pfalz die kreative Umgestaltung eines simplen Baumstammes in ausdrucksstarke Tierskulpturen. Beim Stöbern auf dem Trödelmarkt gab es manches alte Schätzchen zu entdecken und bei der Riesenverlosung, mit über tausend Preisen und der Gewinnoption von 1:3, standen die Chancen gut, die Fahrt mit dem Heißluftballon, die Reise nach Paris oder den Rundflug über das Oberbergische abzuräumen.

Unterhaltung für die ganze Familie boten die Hüpfburg, der Ballon-Wettbewerb, das Torwand-Schießen, ein Besuch im Eiscafé, das „Foto-Studio“, der Rollstuhl-Geschicklichkeits-Parcours und ungezählte weitere Freizeitangebote. Bei den vielen verlockenden Menüvorschlägen aus der bekanntermaßen guten BWO-Küche war die begrenzte Aufnahmekapazität eines normalen Magens leider hinderlich. Viel Beifall bekamen BWO-Chor und Band, die mit tollen musikalischen Beiträgen und ansteckend guter Laune die Gäste im Innenhof der Werkstätten unterhielten. Dies war ein besonderer Tag, an die sich die zahlreichen Besucher sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BWO noch lange sehr positiv erinnern werden.

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Fotos: Christian Melzer

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