Mit „Alice im Wunderland“ zeigt das Schau-Spiel-Studio Oberberg ein Nonsens-Phantastik-Stück mit durchweg guten, jungen Schauspielern, die teilweise in Mehrfachrollen in der verrückten Reise durchs Wunderland agieren.
In der Regie von Peter Kirchner spielen Vanessa Liepert (Alice), Anna Heuschen (Weißes Kaninchen und Herold), Bärbel Stinner (Königin), Ferdinand Feldmann (König und Marabu), Tine Wiwianka (Hutmacher, Brachvogel und Soldat), Kim Schröter (Grinsekatze und Taube), Rosana Schima (Martin, Haselmaus und Scharfrichter), Pia Krämer (Herzogin, Egon und Maus), Kira Nickel (Raupe, Weih und Soldat), Luna Schwab (Märzhase auch Schnapphas, Köchin und Spielkarte „5“), Ferris Ranke (Tür, Frosch und Herzbube) und Alice Achtermann (Fisch, Ente und Spielkarte „10“). Eine ganz junge Schauspieler-Riege, von denen einige erstmals auf den Brettern des Theaters stehen. Als durchweg homogene, leistungsstarke Truppe, die teilweise in diversen Rollen spielen, zeigten sich am Freitag die zehn jungen Schauspielerinnen und -spieler. Nur Bärbel Stinner und Ferdinand Feldmann sind Darsteller des älteren Schau-Spiel-Studio-Ensembles und glänzen wiedermal perfekt in ihren Rollen, die wie maßgeschneidert zu ihnen passen. Aber auch die Rollen der jungen Theaterspieler sind perfekt besetzt. Brillant Vanessa Liepert in ihrer Rolle als Alice.
Das kleine Mädchen Alice fällt wie schwerelos durch Raum und Zeit in eine verkehrte Welt, in der in dem alles was wir über Raum, Zeit und Logik zu wissen glauben, außer Kraft gesetzt wird. Es das reinste Wunderland. Fantastische, aber auch albtraumhafte Figuren – wie die Grinsekatze, sprechende Marabus und Fische, der Hutmacher, der Schnapphase und die Herzkönigin mit ihrem Schlachtruf „Kopf ab!“ – begegnen dem Mädchen. Ein Kaninchen, das mit sich selbst redet und ständig in Zeitnot ist, eine Teegesellschaft, die immer wieder von vorne beginnt, weil es rund um die Uhr fünf Uhr schlägt. Oder auch eine Gerichtsverhandlung in der der Herzbube beschuldigt wird, die Törtchen der Königin geklaut zu haben. Realitäten verschieben sich, aus Klein wird Groß, aus Groß wird Klein. Wörter verlieren ihren Sinn und Regeln werden verdreht. Man braucht schon eine Weile, bis man verstanden hat, dass es nichts zu verstehen gibt.
Mit seinem Weltbestseller „Alice im Wunderland“, der weit über die klassische Kinderliteratur hinausgeht, schuf Lewis Carroll ein surreales Traumspiel, eine verstörende Begegnung der Protagonistin mit sich selbst und der ewig drängenden Frage: „Wer bin ich eigentlich?“. Dieses Kinderbuch, das sich auch als Film großer Beliebtheit erfreute, ist voller surrealer Dialoge und phantasievoller Ereignisse, an denen viele schon Gefallen gefunden haben. Manch anderer hingegen mag diese Geschehnisse als zu abstrus und bizarr empfinden. Im Schau-Spiel-Studio Oberberg wird es als Theaterstück frei nach Lewis Carrolls Märchen von Heinrich Waegner aufgeführt. Mit dem Stück mit grotesken Figuren und einem Mädchen, dessen Neugier und Furchtlosigkeit auf die Probe gestellt werden, ist Peter Kirchner eine sehr gute Inszenierung gelungen.
Vera Marzinski
Weitere Aufführungen im Schau-Spiel-Studio Oberberg sind am:
So. 24.11. um 16 Uhr
Mi. 27.11. um 17 Uhr
Fr. 29.11. um 17 Uhr
Sa. 30.11. um 16 Uhr
So. 01.12. um 16 Uhr
Mi. 04.12. um 17 Uhr
Sa. 07.12. um 16 Uhr
So. 08.12. um 16 Uhr
Mi. 11.12. um 17 Uhr
Fr. 13.12. um 17 Uhr
Sa. 14.12. um 16 Uhr
So. 15.12. um 16 Uhr
Mi. 18.12. um 17 Uhr
Die Bilderserie wird präsentiert mit freundlicher Unterstützung durch:
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Fotos: Christian Melzer
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