Schülerinnen und Schüler des DBG Wiehl erinnern für die Zukunft

Es ist ein roter Faden zu erkennen, wenn man die nationalsozialistische Vergangenheit mit Vorkommnissen, Gruppierungen und Tendenzen im Heute vergleicht. So finden sich Bilder von Aufmärschen früher in ähnlicher Form heute, so tauchen immer wieder rechte Symbole und Parolen als Schmierereien an Hauswänden auf.

Marie-Louise Lichtenberg – Foto: Christian Melzer

Dieser rote Faden leitete die zahlreichen Besucher der Ausstellungseröffnung am Donnerstagabend nicht nur bildlich, sondern ganz real durch das Foyer des Wiehler Rathauses – vom Gestern über das Heute hin zum Morgen.

Leonie Ader, Lukas Kirchner und Inga Krause erklärten stellvertretend für ihre Mitschüler, warum dieser Dreischritt für die Schülergruppe des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums während ihrer einjährigen Beschäftigung mit dem Thema leitend war. Nur der Blick in die Vergangenheit könne die Augen öffnen und zu Einsichten führen. So recherchierten sie die Vergangenheit u.a. auf Reisen nach Köln, Weimar und Erfurt. Um rechtsextremistische Tendenzen im Heute zu entlarven, trafen sie Experten, besuchten Filmvorführungen, Lesungen und recherchierten. Die Ergebnisse hierzu wurden den Besuchern in vielfältiger Form anhand von Bildern, Texten und Literatur an großen Stellwänden präsentiert.

Der rote Faden wurde von den Schülerinnen und Schülern jedoch noch weitergesponnen:
„Wenn wir die Fäden, an denen unsere Stärken und Schwächen, unsere Zuneigung und unsere Beziehungen hängen, miteinander verwickeln und weiterentwickeln, könnte daraus ein starker, rissfester, roter Faden für unser weiteres gemeinsames Leben werden.“
In diesem Sinne arbeiteten die Jugendlichen künstlerisch mit Kindern, Senioren und Menschen mit Behinderung. Die so entstandenen Bilder sind unter der Überschrift “Begegnungen“ ausgestellt und zeigen eindrucksvoll, wo Ausgrenzung und Fremdenhass heute zu beobachten ist.

„Unsere Intention ist die Prävention“ sagte Inga Krause, was durch den stellvertretenden Schulleiter, Wolfgang Fiedler unterstrichen wurde: „Aus der Vergangenheit können wir lernen, das haben uns die Schüler eindrücklich gezeigt.“

Um die Vergangenheit ganz bewusst zu betrachten, hatte die Schülergruppe die Lehrerin und Autorin Marie-Louise Lichtenberg aus Wermelskirchen eingeladen. Die Zuhörer im vollen wiehler Ratssaal lauschten ihrem eindrucksvollen Vortrag, in dem sie einfühlsam verschiedene Holocaust-Überlebende und ihre Geschichten vorstellte, zusammengetragen in ihrem Buch „Zwischen Glück und Grauen“.
Den bewegten Zuhörern wurde im Anschluss an die Lesung ein von den Schülern gedrehter Kurzfilm präsentiert, der sie mit dem Aufruf „Unsere Welt ist Deine Welt….. schau hin und verändere sie“ in die Ausstellung entließ.

Wer die Eröffnung verpasst hat, kann die Ausstellung noch bis zum 05.12.2013 im Foyer des wiehler Rathauses erleben.

Tanja Schuhen

Die Bilderserie wird präsentiert mit freundlicher Unterstützung durch:

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Fotos: Christian Melzer

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