Volksbank Oberberg zeigt „1914-2014 Expression und Emotion – Künstler begegnen dem Ersten Weltkrieg“

Im Rahmen der Ausstellungsreihe „Galerie 2014 – Kunst in der Bank“ zeigt die Volksbank Oberberg zurzeit eine Ausstellung expressionistischer Künstler aus der Zeit des Ersten Weltkrieges, dessen Ausbruch sich in diesem Jahr zum einhundertsten Mal jährt.

Galeristin Iris Traudisch-Schröter und Manfred Schneider, stellv. Vorstandsvorsitzender der Volksbank Oberberg – Foto: Christian Melzer

Diese „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ forderte insgesamt 15 Millionen Menschenleben und zerstörte unzählige Familien. Ganze Landstriche wurden verwüstet und durch Giftgas verseucht. Das Gedenken an diese Katastrophe ist notwendig und diese Ausstellung soll ein Beitrag dazu sein.

Die Ausstellung zeigt über 80 Originalgrafiken von Barlach, Beckmann, Kollwitz, Liebermann, Zille u. a., die vor 100 Jahren, während oder kurz nach dem Ersten Weltkrieg entstanden. Es war eine unglaublich bewegte Zeit, die einschneidende Veränderungen mit sich brachte. Eine Zeit, in der die Emotionen hochkochten, von anfänglicher überschwänglicher Kriegsbegeisterung, dem tiefen Entsetzen (über die Realität des Krieges), der lähmenden Trauer (Verlust des Sohnes von Käthe Kollwitz), der Angst (zu verhungern), bis hin zu der großen Sehnsucht nach einer friedlichen, heilen, intakten Welt.

Die Grafiken entstanden in einer Zeit großer Umbrüche, die auch die Kunst maßgeblich und nachhaltig prägte. Die Künstler suchten damals angesichts des Grauens des Ersten Weltkrieges im Expressionismus ihren ganz eigenen Ausdruck. Die Ausstellung dokumentiert, wie sie von den weichen Linien der Lithographie zu den harten, kantigen und oftmals verzerrten Konturen des Holzschnittes fanden.

Besonders junge Menschen sind aufgerufen, auf die in den Bildern dargestellten und bei ihnen ausgelösten Emotionen zu antworten und selber dafür einen Ausdruck finden. Deshalb lautet der Titel der Ausstellung auch: Emotion und Expression. Schülerinnen und Schüler laden wir ein, sich von den Arbeiten Barlachs, Beckmanns, Kollwitz und all der anderen berühren zu lassen und auf diese Berührung in einem eigenen Ausdruck zu antworten. Sei es in Form von Bildern, Texten, Skulpturen, Kurzfilmen oder Aktionen. Dabei sind Bezüge zu heute ausdrücklich erwünscht, denn wir erinnern uns nicht um des Erinnerns willen, sondern für die Zukunft, für eine friedliche und menschenwürdige Zukunft, für die wir alle verantwortlich sind! Für Schulen liegt umfangreiches, didaktisches Material bereit.

Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit der Kunstbuchgalerie Traudisch-Schröter aus Wiehl. 120 Gäste besuchten die Vernissage. Der stellvertretende Vorstandsvorsitzenden der Volksbank Oberberg, Manfred Schneider, eröffnete die Ausstellung: „Noch heute wirkt der Erste Weltkrieg in den politischen Strukturen Europas nach. Wir haben dieses bedenkenswerte Ereignis zum Anlass genommen, anhand einer eigenen Ausstellung „Emotion und Expression“ aufzuzeigen, wie zeitgenössische Künstler damals mit diesem sogenannten „Großen Krieg“ umgegangen sind, wie er sie prägte, wie er sie veränderte.“ Galeristin Iris Traudisch führte in der Ausstellung ein. Für die Musik sorgte die Jazzformation „Deluge“ mit Matthias Bauer, Florian Offermann und Stefan Rey.

Die Ausstellung ist noch bis zum 21. Februar 2014 in der Galerie der Volksbank Oberberg eG, Bahnhofstraße 3, Wiehl, zu sehen. Einen filmischen Beitrag über die Vernissage finden Sie unter www.kunstbuchgalerie.de

Die Bilderserie wird präsentiert mit freundlicher Unterstützung durch:

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Fotos: Christian Melzer

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