„Dass es voll werden würde, war klar“, meinte Sparkassendirektor Manfred Bösinghaus. Dass Margot Käßmann jedoch für eine Rekordnachfrage zum Homburger Sparkassen-Forum sorgen würde, „hat uns dann doch sehr positiv überrascht“, meinte der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse der Homburgischen Gemeinden.

Rund 1.100 Kartenanfragen hat es gegeben. In die Wiehltalhalle selbst passen nur knapp 700 Personen. Flugs wurde eine Video-Liveübertragung in die neue Mensa im Erdgeschoss der Halle organisiert, sodass weitere 200 Kunden der Sparkasse den Vortrag der ehemaligen Bischöfin verfolgen konnten.

Stehenden Beifall erntete Professorin Käßmann nach ihrem Vortrag. Sichtlich verlegen, fast schon gerührt nahm sie ihn entgegen. Fast eine Stunde dauerte ihr Vortrag über das, „was wirklich zählt – christliche Werte in unserer Gesellschaft“ – so lautete auch der Titel des Sparkassen-Forums. Im Kern betonte sie die Gültigkeit der zehn Gebote für ein positives Zusammenleben von Menschen in einer Gesellschaftsstruktur. Dies gelte nach wie vor. Die Gebote waren auch der rote Faden für den Vortrag Käßmanns. Der Wunsch nach Orientierung, nach Werten, nach Spiritualität ist gerade auch in unserer so reichen, offenen und vielfältigen Gesellschaft vorhanden. Vielleicht auch deshalb waren die Menschen so zahlreich erschienen.

In einer anschließenden Gesprächsrunde gab Direktor Bösinghaus Fragen des Publikums weiter, die diese vor der Veranstaltung schriftlich stellen konnten. Es ging um Ökumene, den Islam, darum, Jugendliche für die Kirche zu gewinnen.

Bösinghaus sprach auch von dem Respekt, den sich Margot Käßmann angesichts ihres konsequenten Handelns erwarb. Die fast schon übliche Medientreibjagd hätte wenig mit dem zu tun, was schon in der Bibel steht: Der, der unschuldig ist, werfe den ersten Stein. Es ginge nur noch darum, das Wild zu erlegen.

Margot Käßmann verabschiedete sich von den Wiehler und Nümbrechter Sparkassenkunden mit einer Signierstunde. Der Büchertisch war danach fast leer…

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Fotos: Christian Melzer