Mit dem gemeinsames Lied „Wir kommen daher aus dem Morgenland“ begrüßten die Kinder den Bürgermeister Becker-Blonigen, Stadtverordnete, Vertreter der Banken, Bürgerinnen und Bürger sowie viele Rathauskolleginnen und -kollegen am 6. Januar 2015 im Rathaus der Stadt Wiehl.
Der Bürgermeister hieß die Kinder willkommen und dankte ihnen für ihre Sternsingertätigkeit. In diesem Jahr setzte sich das Sternsingerprojekt für gesunde Ernährung für Kinder auf den Philippinen und weltweit ein.
Bürgermeister Becker-Blonigen erzählte den Kindern von seiner eigenen Kindheit in Japan.
Diakon Frey stellte die Bedeutung des Sternes, den die Kinder mit sich trugen noch einmal deutlich heraus und bittete mit einem Gebet um den Segen Gottes.
Die Kinder und alle Gäste sangen dann das bekannte Lied „Stern über Bethlehem“.
Mit zwei wunderbaren Gedichtvorträgen schafften sich zwei mutige Sternsinger viel Gehör.
Der Bürgermeister überreichte den Sternensingern einen Stecken mit einem besonderen großen Stern und ein gut gefülltes Kuvert, sowie neue glänzende Sternsingerkronen, die 2016 in Einsatz gehen.
Er bedankte sich stellvertretend für alle Helfer der Aktion bei Ulla Baum mit einem Blumenstrauß. Frau Baum begleitet die Aktion seit Jahren inhaltlich und „mit der Gitarre“ während des Empfangs.
Traditionell überreichten die Vertreter der Sparkasse der Homburgischen Gemeinden Herr Wolfgang Abegg, Herr Stefan Neu und von der Volksbank Oberberg Herr Michael Eiteneuer das prall gefüllte Sparschwein und den Geldsack. Es ist immer eine Freude mit anzusehen, wenn das Schwein mit einem Hammerschlag geknackt wird.
Die Sternsinger überreichten den Vertretern der Institutionen und Stadtverordneten, stellv. Bürgermeister Herr Wilfried Bast, Frau Kalra Gaisbauer, Herr Jürgen Körber, Herr Rolf Gurbat als Dankeschön „kalorienarme Küchlein“.
Mit dem gemeinsamen Lied „Gottes Segen blühe auf“ wurde der Empfang abgerundet.
Bei einem gemütlichen Kaffee und Kakao wurden abschließend nette Neujahrsgespräche geführt.
Allgemeine Infos zum Sternsingen 2015
Gesunde Ernährung für die Kinder auf den Philippinen und weltweit.
Der Arme hat nichts denn ein wenig Brot. Wer ihn darum bringt, ist ein Mörder. (Sirach, 34,25)
Die Sternsinger, die ab dem 26.12.2014 bis zum 6. Januar 2015 durch die Wiehler Straßen ziehen, wollen mehr als nur satt machen. Denn weltweit sterben Kinder nicht am Hunger alleine. Etwa ein Drittel aller frühkindlichen Sterbefälle sind auf Mangel- oder Fehlernährung zurückzuführen. Die betroffenen Kinder sind über einen längeren Zeitraum, oft schon im Mutterleib, nicht mit allen Nährstoffen versorgt worden, die sie zum Wachsen gebraucht hätten. Die Folge ist nicht nur ein hohes Risiko, lebensgefährlich zu erkranken. Dauernde Fehlernährung führt auch dazu, dass Kinder zu klein und zu schwach bleiben, dass sie sich nicht konzentrieren, nicht lernen, ja nicht einmal richtig spielen können. Ihre Chance, später ihren Lebensunterhalt selber verdienen zu können, sinkt dramatisch. Tragisch ist, dass Fehl- oder Mangelernährung auf den ersten Blick nicht zu erkennen sind. Es kommt sogar vor, dass Kinder adipös, also fettleibig sind und dennoch nicht genug bekommen, um gesund zu bleiben. Die Ursache dafür liegt oft daran, dass sie bereits während der Schwangerschaft unterversorgt gewesen sind.
Besonders viele mangelernährte Kinder gibt es auf den Philippinen, einem Land, auf dem dank günstiger klimatischer Bedingungen eigentlich genug Lebensmittel für alle vorhanden sein müssten. Dennoch sind viele Menschen so arm, dass sie sich die Landesprodukte nicht leisten können und sich darum ausschließlich von Reis ernähren müssen. Die Sternsinger unterstützen mit dem gesammelten Geld Initiativen vor Ort, die sich z. B. um regelmäßige gesunde Mahlzeiten in Schulen und Kindergärten kümmern. Besonders eindrucksvoll ist die Initiative „Pastoral la Criança“ (Kinder-pastoral) Gemäß dieser ursprünglich brasilianischen Idee werden die Familien vor Ort besucht. Die Kinder werden gewogen und medizinisch grundversorgt. Die Erwachsenen lassen sich beraten über Ernährungs- und Hygienefragen und erhalten Anweisungen, wie sie Gemüse kultivieren, Nahrungsergänzungsmittel mit den wichtigsten Nährstoffen selber herstellen und sich insgesamt gesunder ernähren können. Hinzu kommen gemeinsames Gebet und religiöse Unterweisung. Getragen wird die Initiative zu einem erheblichen Teil von ehrenamtlichen Mitarbeitern, oft genug Menschen, die selber einmal hilfsbedürftig gewesen sind.
Ein paar Zahlen und Fakten
- 842 Millionen Menschen leiden Hunger, 60% davon sind Mädchen und Frauen
- 2 Milliarden Menschen sind mangelernährt
- 162 Millionen Kinder unter 5 Jahren sind unterentwickelt infolge von Mangelernährung. 3,1 Millionen davon sterben daran jedes Jahr.
Wenn Frauen in den Entwicklungsländern genauso viel Geld erhielten für ihre Arbeit wie die Männer, könnte die Zahl der Hungernden weltweit um 100 bis 150 Millionen Menschen sinken.
Die Hauptursache für den Hunger sind politische Ursachen und nicht Naturkatastrophen oder Mißernten. Schuld tragen unter anderem die ungleiche Verteilung von Land, die Benachteiligung der Frauen, der beschränkte Zugang zum Wasser, die vielerorts vorherrschende Benachteiligung der ländlichen Bevölkerung gegenüber der städtischen, die Agrarpolitik der Industriestaaten, besonders der Europäischen Union und der USA mit ihrer subventionierten Landwirtschaft.
Was können wir hier in Deutschland als Verbraucher gegen den Hunger tun?
- Auf fairen Handel setzen, weil das den Erzeugern hilft, vom Ertrag ihrer Arbeit auch zu leben.
- Weniger Fleisch essen, weil für die Erzeugung von Fleisch viel zu viel Ressourcen verbraucht werden, die für die Produktion von pflanzlichen Lebensmitteln dringend benötigt wierden.
- Ökologisch konsumieren, weil so der Einsatz von Giftstoffen vermieden und die Gesundheit von Erzeugern und Konsumenten besser geschützt wird.
- Saisonal konsumieren, weil so der Verbrauch von Energie drastisch reduziert wird. Energieerzeugung, auch ökologisch erzeugte Energie, geht auf Kosten der Nahrungsmittelproduktion!
- Weniger kaufen und weniger wegwerfen.
- Initiativen gegen den Hunger unterstützen, was erfreulicherweise durch alle geschieht, die z.B. den Fleiß der kleinen Könige mit einer Spende belohnen.
Ein paar Zahlen und Fakten zu den Sternsingern
Das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ wird unterstützt vom BDKJ, dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend. Die Vergabe der eingesammelten Gelder erfolgt durch ein Gremium, das sich zusätzlich aus Vertretern der Deutschen Bischofskonferenz, sowie der Hilfsorganisationen Adveniat, Caritas, Miserior und Renovabis zusammensetzt. Das DZI stuft die Ausgaben für Verwaltung und Organiation mit 7,32 % im Jahr 2014 als niedrig ein.
Im Jahre 2014 sammelten die Sternsinger insgesamt 69,9 Millionen Euro, davon wurden 2.442 Projekte in 109 Ländern unterstützt.
Die Kinder in den Kirchengemeinden St. Bonifatius Bielstein und St. Mariä Himmelfahrt Wiehl haben im Jahr 2014 mit etwa 240 Teilnehmern und 70 Betreuern fast 23.000 € gesammelt.
Segen bringen, Segen sein
Wer segnet, sagt jemandem etwas Gutes. (benedicare = lat. etwas Gutes sagen).
Die Sternsinger bringen mit ihrer Aufmerksamkeit und ihren Gaben etwas Gutes für benachteiligte Kinder in alle Welt und sind damit Boten der göttlichen Liebe.
Sie bringen mit ihrem Segensspruch „Christus Mansionem Benedicat“ auch etwas von Gottes Güte an die Wiehler Haustüren, die ihnen (meist) gerne geöffnet werden.
Sie erleben sich selber als „Gesegnete“, weil das Gefühl, etwas Gutes für andere getan zu haben sie selber froh und stark macht.
Barbara Degener
Quellen:
Kindermissionswerk Die Sternsinger 2015
Materialien / Dossier Ernährung für Kinder weltweit
Rückblick & Rechenschaft 2014/ Aktion Dreikönigssingen
Die Bilderserie wird präsentiert mit freundlicher Unterstützung durch:
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Fotos: Christian Melzer
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