Bekannte Puccini-Arien aber auch Film-Musik bescherte das WDR-Funkhausorchester unter der Leitung von Gastdirigent Arjan Tien gemeinsam mit der Sopranistin Migena Gjata am Samstagabend in der „Arena di Verona des Bergischen Landes“.
Oliver Wenhold – Cellist im Ensemble des Orchesters der an diesem Abend auch als Moderator fungierte – betitelte den Zwinger auf Schloss Homburg in Nümbrecht so und führte charmant und mit viel Witz durch das Programm von „Una Notte Italiana“.
An diesem lauem Sommerabend passte alles hervorragend zusammen: Wetter, Ambiente, Kulinarisches am Restaurant „Zehntscheuer“ neben dem Roten Haus von Schloss Homburg und natürlich – die Musik. Italienische Ouvertüren, Arien und Filmmusiken zogen sich durch den „Klassik Open Air“-Abend auf Schloss Homburg. Der Maskenball von Guiseppe Verdi war gleich zweifach vertreten. Zum einen mit dem „Preludium“ des Orchesters und der Arie „Saper vorreste“ – vorgetragen von Orchester und Sopranistin Migena Gjata. Zum anderen mit Antonio Pascullis „Fantasie über den Maskenball von Guiseppe Verdi für Oboe und Orchester“. Hier glänzte Tomoharu Yoshida als Solist auf dem Englischen Horn. Die Musik von Nino Rota (1911-1979) zeigte eine andere Facette der italienischen Musik und des Repertoires des Funkhausorchesters. Rota schrieb viele Filmmusiken – seine bekannteste für“ Der Pate“ von Francis Ford Coppola. Das Rundfunkorchester präsentierte das Streicherkonzert in C-Dur von Rota und aus dem Fellini Film „La Strada“, der 1957 den Oscar in der Kategorie „Bester fremdsprachiger Film“ erhielt, die Ballett-Suite. Hervorragend hier Alberto Menchen, stellvertretender Konzertmeister, mit seinem Violinen-Solo und das Solo von Trompeter Reinhard Ehritt.
Giacomo Puccini komponierte unter anderem die Oper „Le Villi“. Daraus präsentierte das Funkhausorchester die „La Tregenda“. Durch den exzellenten Moderator erfuhren auch die, die das Stück und dessen Hintergrund nicht kannten, dass es sich hier um einen Tanz der Hexen im Wald, die hier die untreuen Männer tanzen ließen, handelt. Die Männer mussten bis zum Umfallen tanzen, denn „Wer nicht mehr tanzen kann, kann auch nicht mehr gehen und somit auch nicht mehr fremdgehen“. Dies und so manche Anekdoten erzählte Wenhold verschmitzt. Auf diesen wilden Tanz folgte Puccinis „O mio babbino caro“ aus „Gianni Schicchi“ – was dagegen sehr weich und liebevoll wirkte und zu den bekannteren Stücken an diesem Abend gehörte. Hier brillierte Sopranistin Migena Gjata ebenso wie mit „Qui la voce sua soave“, der Arie der Elvira aus Bellinis „I Puritani“ oder auch bei Luigi Arditis Kusswalzer – „Il bacio“, den die Gäste als Inspiration nehmen sollten. Gjata begann ihre musikalische Laufbahn im Alter von 15 Jahren in der Chor Akademie ihrer Geburtsstadt Tirana, Albanien. Nach dem Studium erhielt sie vom italienischen Kulturinstitut ein Stipendium an der Universität der Künste in Verona zur Spezialisierung im Belcanto. Sie setzte ihr Studium an der Folkwang Universität in Essen fort. Im Jahr 2012 absolvierte sie mit Prädikat den Abschluss Master „Voice Performance“.
Landrat Hagen Jobi bedankte sich nicht nur bei den Ausführenden des Abends. Er bat den Wiehler Kulturkreis-Vorsitzenden Dr. Erwin Kampf auf die Bühne und dankte ihm für seine inspirierenden Ideen. Die Gemeinschaftsveranstaltung des Oberbergischen Kreises, des Förderkreis Kultur in Nümbrecht e.V., des Fördervereins Schloss Homburg sowie des Kulturkreises in Wiehl ist mittlerweile Tradition auf Schloss Homburg – sehr zur Freude der Klassik-Freunde, die sich auch wieder auf einen schönen Klassik-Abend im grandiosen Schlossambiente im nächsten Jahr freuen können.
Vera Marzinski
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Fotos: Christian Melzer
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