Schauplatz des neusten Stückes des Schau-Spiel-Studio Oberberg ist ein Horror-Haus. Beim Horrordrama „Amber Hall“ von Lars Lienen ist Gänsehaut vorprogrammiert. Die neue Regisseurin des Schauspielstudios, Britt Löwenstrom, lässt das Publikum die Kunst des Gruselns genießen, wenn ihre Darsteller dem Horror schlechthin ausgesetzt sind. „Horror trifft Bühne“ zelebriert das Schau-Spiel-Studio mit dem Stück, wenn mit Musik, Lichteffekten und der Handlung die Stimmung im kleinen Theater immer angespannter wird.
Enthusiastisch ziehen die beiden Schwestern Emily (Kerstin Schwab) und Alanna (Marie Lotta Arnold) Roslin in das große Herrenhaus „Amber Hall“. Hier wollen sie es sich gut gehen lassen nachdem sie einige Schicksalsschläge hinnehmen mussten. Durch ein großes Erbe können sie sich das Haus leisten – und auch die beiden Bediensteten übernehmen: die freundliche junge Marie (Stephanie Roth) mit leichtem Putzfimmel und Hausdame Sonia Milani (Sabine Müller), die süffisant auf Bemerkungen der Schwestern eingeht und ihnen versichert „Sie wissen ja, wir sind alle nur ihretwegen hier“. Alana findet, dass ihr Gesicht so ausdruckslos wie das der Wache vorm Buckingham Palace sei.
Rechtsanwältin Faith Tigh (Silke Thierbach) wunderte sich zwar etwas über den niedrigen Preis für das Anwesen, aber gemeinsam mit den Schwestern sieht sie es als Glücksgriff – zunächst. Doch dann versetzen merkwürdige Geschehnisse Emily in Angst und Schrecken. Stimmen und flackerndes Licht gehören dazu und lassen sie zittern wie Espenlaub. Sehr authentisch spielt Kerstin Schwab die junge Frau, die durch diese Erlebnisse kurz vorm Wahnsinn zu sein scheint. Sie wechselt brillant von zurückhaltend zu selbstbewusst – und ihre Schreie gehen durch Mark und Bein. Schwester Alanna befürchtet, dass ihre Schwester sich alles einbildet und krank wird. Die besorgte, aber eigentlich zuversichtliche Alanna stellt Marie Lotta Arnold perfekt dar. Auch grandios in ihrer Rolle als Hausdame ist Sabine Müller. Die fünf Darstellerinnen steigern gekonnt den Spannungsbogen und lassen das Publikum so richtig gruseln. Ist Emily verrückt oder liegt es am Haus? Unheimlich wird es immer wieder.
Autor, Lars Lienen setzt im Stück Effekte aus dem Horror-Genre ein, wie die schaurige Musik und besondere Lichteffekte – in Wiehl von Technikerin Nadine Jung umgesetzt. Zur Premiere war der Düsseldorfer Schauspieler, Sänger und Autor, der an der Folkwang Universität der Künste in Essen studierte anwesend. Umgesetzt hat Regisseurin Britt Löwenstrom das Stück und gab damit ihr Debüt in Wiehl. Die gebürtige Lübeckerin hat sich bereits in jungen Jahren als Schauspielerin, Sängerin und Regisseurin einen Namen gemacht. Wer den Horror von „Amber Hall“ erleben möchte kann dies noch am:
Mi. 14.09., Fr. 16.09., Mi. 21.09., Fr. 23.09. (jeweils 20 Uhr), So. 25.09. (18 Uhr), Mi. 28.09., Fr. 30.09., Sa. 01.10. (jeweils 20 Uhr) und So. 02.10 (18 Uhr).
Die Bilderserie wird präsentiert mit freundlicher Unterstützung durch:
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Fotos: Christian Melzer
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