„Morgen Findus wird’s was geben“ heißt das aktuelle Stück des Ensembles des Schau-Spiel-Studio Oberberg. Das von Sven Nordquist geschriebene und für die Bühne von Dagmar Leding bearbeitete Kinderstück inszeniert in Wiehl Peter Kirchner.
Dass man nie zu viel versprechen soll, muss der alte Pettersson erfahren. Seit der seinem Kater Findus nämlich vom Weihnachtsmann erzählt hat, hat der nur noch einen Wunsch: dass der Weihnachtsmann auch zu ihm kommt. Und Pettersson zermartert sich den Kopf, wie er diesen erfüllen kann. Soll er eine Weihnachtsmann-Maschine bauen? Er erfindet ja immer gerne etwas. Damit hat er auch schon Kater Findus angesteckt, der eine Kaffee-Ausschütt-Maschine ausgetüftelt hat. Auch wenn der neugierigen Signild (Bärbel Stinner) der Kaffee nicht schmeckt – sie funktioniert. Pettersson hat auch schon so einige Ideen und benötigt eine Kiste für die Umsetzung. Bei Henrik (Fionn Scherer) und Kirsten (Marita Herrmann) hofft er eine zu finden. Derweil begegnet Kater Findus der neue Briefträger (Hans-Gerd Pruß), der sich nach 27 Jahren Briefträgerschule an seinen ersten Arbeitstag im Wald verirrt hat. Der hat zumindest zwei Skier – Findus hofft zu Weihnachten auf einen zweiten, denn auf einem Ski fahren ist genauso mühselig wie das rodeln auf dem Schlitten muss er feststellen. Ein Koffermann taucht auf und es geschehen noch weitere seltsame Dinge. Wird die Weihnachtsmann-Maschine von Pettersson fertig oder kommt der tatsächlich der Weihnachtsmann? Auf alle Fälle heißt es „Morgen Findus wird’s was geben“ und das bleibt im ganzen Stück spannend.
Spannend umgesetzt hat dies auch das Wiehler Ensemble. Grandios Gisbert Möller als Pettersson und Katrin Platzner ist brillant in ihrer Rolle als Findus. Ihre Mimik ist perfekt und sie springt und hüpft auf und über Stühle und Tische – eben wie ein Kater das so macht. Die beiden aufgescheuchten Hühner (Conny Kannengießer und Susanne Drögemeyer) müssen sehr schwindelfrei sein – sie sitzen im Hühnerstall auf mit Jutesack und Stroh bezogenen Drehstühlen, die von Kater Findus heftigst gedreht werden. Die Muckla (Conny Kannengießer, Hans-Gerd Pruß, Susanne Drögemeyer, Barbel Stinner und Fionn Scherer) sind ganz in gelb, blau, orange, rot oder lila gekleidet und wechseln nicht nur die Utensilien des Bühnenbildes im Laufe des Stückes wie nebenbei, sondern haben höllischen Spaß dabei, wenn sie Pettersson den Schnee immer wieder auf den gerade freigeschaufelten Weg werfen. Der Schnee besteht aus weißen Kissen und weißen Laken. Eine tolle Idee, ebenso wie die drehbare Hauswand, die die Szenerie mal in und mal vor das Haus bringt. Und welches Lied passt besser zu „Morgen Findus wird’s was geben“ als das alte deutsche Weihnachtslied aus dem 18. Jahrhundert: „Morgen Kinder wird’s was geben“, das zu Beginn und während des Stücks gespielt wird. Dadurch, dass Pettersson und Findus immer mal wieder in die Sitzränge hineingehen, nehmen sie besonders das junge Publikum mit hinein ins Stück. Die haben dann auch in der Premierenaufführung Vorschläge für Findus, wie sich sein Weihnachtswunsch erfüllen könnte – „Du musst einfach brav sein“ oder „Du kannst dir die Überraschung verdienen“ – und suchen aktiv und lautstark gemeinsam mit Findus nach Pettersson, als der im Wald beim Tannenbaum holen verschwindet. Eine wundervolle Geschichte für die Vorweihnachtszeit voller Überraschungen, Wunder und ein klein wenig Magie, die noch an folgenden Terminen zu sehen ist: Mi. 29.11., Fr. 01.12., Mi. 06.12., Fr. 08.12., Fr. 15.12., Mi. 20.12. jeweils 17 Uhr und Sa. 25.11., So. 26.11., Sa. 02.12., So. 03.12., Sa. 09.12., So. 10.12., Sa. 16.12., So.17.12. jeweils 16 Uhr
Vera Marzinski
Die Bilderserie wird präsentiert mit freundlicher Unterstützung durch:
Zum Vergrößern der Fotos bitte Vorschaubilder anklicken.
Fotos: Christian Melzer
Schreibe einen Kommentar