Mit „The International Cajun Trio“ war genau das richtige Ensemble für Musikfreunde im Burghaus Bielstein, die Blues, Jazz, Country, afro-kreolische Rhythmen, World- und Folk-Music lieben.
Yannick Monot, Akkordeonist aus der Bretagne, Helt Oncale, Fiddler und Gitarrist aus New Orleans sowie Biber Herrmann, Gitarrist aus dem deutschen Rhein-Main-Delta spielen seit 2004 zusammen und waren bereits 2011 gemeinsam im Burghaus.
Auf der großen Bühne in der Wiehltalhalle trat Yannick Monot zum Abschluss der Internationalen Wiehler Jazztage 2007 beim Jazzfrühschoppen mit „Yannick Monot & Nouvelle France“ auf. In Bielstein schwärmte er von den blühenden Rhododendren in Wiehl, an die er sich noch gut erinnern konnte. Auch damals spielte er Cajun-Stücke. Cajun bezeichnet aber auch eine traditionelle Küche aus den Südstaaten der USA. Im Burghaus Bielstein garnierten die drei Weltenbummler ihr musikalisches Menü mit humorvollen Geschichten und Anekdoten, die sie zwischen den einzelnen Songs einstreuten. Das „Cajun Nights“ klang bei Helt Oncale noch lange nach, nachdem er frühmorgens von einem Straßenfest nach Hause gekommen war – und das Bielsteiner Publikum begeisterten die drei Musiker auch damit. „Ich hoffe ihr genießt die Reise durch Louisiana!?“, so der Mann aus New Orleans. Sein musikalisches Handwerk erlernte er in den Künstlerkneipen des „French Quarter“, spielte sich durch die Clubs und Bars der „Bourbon-Street“ und kam 1988 schließlich nach Deutschland. Ob er gerade einen seiner fröhlichen Fiddle-Tunes spielt, einen stampfenden Blues intoniert, oder eine alte Cajun-Weise anstimmt – immer dann, wenn man die Augen schließt, glaubt man den Herzschlag Louisianas zu spüren.
Für den Blues zuständig ist Biber Herrmann. „Bei Regen, Hitze und Kälte an den Steilhängen entlang des Rheins stehend, begann ich zu verstehen wie der Blues entstanden ist“, erzählte er, denn der Blues hätte auch aus dem Rheingau können. „Little Red Rooster“ ist eins der blueslastigen Stücke. Matthias „Biber“ Herrmann vereinigt Singer-Songwriter-Poesie, virtuose Gitarren-Artistik und stampfenden Akustik-Blues zu einer exquisiten Mischung, die ihre eigene Sprache und Färbung besitzt. Warum man in Louisiana französisch spricht und wie das Akkordeon dorthin gekommen ist erklärte Yannick Monot. Der Akkordeonist und Gitarrist hat sich der Musik aus den Südstaaten der USA verschrieben, die französische Einwanderer dorthin gebracht hatten: Cajun und Zydeco. Yannick kombiniert diese Stilrichtungen. Seine Songs singt er meistens in seiner Muttersprache Französisch. So auch beim Solo-Stück.
Gemeinsam im Trio, aber auch einzeln überzeugten die drei Musiker. Im Lockdown hatte Helt Oncale das“ Voodoo Woman Mystery“ komponiert und trug es in Bielstein mit der Gitarre vor. Monot hatte seine neue blaue Reisegitarre für sein Solo ausgepackt. Damit geht es bald u.a. nach Malaysia. Biber Herrmann stellte seine unsichtbare Band vor – den Sologitarristen, Harpspieler, Rhythmusgitarrist und natürlich auch den Sänger. Alles in einer Person, nämlich Biber Hermann, und von dem gab es ein „I Believe In Nothing But The Blues“. Gemeinsam entführten sie nach Down Town New Orleans der 1920er und 1930er Jahre mit „Black Bottom Strut“. Außerdem hatten sie „You`re No Good“, „The Both His Tumble und zum Schluss ein Zydeco-Stück dabei. Akkordeon und Geige, gemischt mit Rhythmen der Karibik- das ist der Musikstil Zydeco, den es so nur im US-amerikanischen Louisiana gibt. Und auch diesen präsentierte „The International Cajun Trio“ grandios.
Vera Marzinski
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Fotos: Vera Marzinski
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