Staatssekretär Matthias Heidmeier hat im Sozialministerium in Düsseldorf die Förderbescheide für das Programm „Inklusion vor Ort“ an vier ausgesuchte Modellkommunen in NRW übergeben – Wiehl gehört dazu.
Mit der Übergabe des Förderbescheids ist es nun offiziell: Wiehl zählt zu den vier Modellkommunen im Programm „Inklusion vor Ort“. Mit ihrem Projekt „Wiehl enthindert“ hat sich die oberbergische Kommune außer Mönchengladbach, Oberhausen und Warendorf gegen 37 weitere Bewerbungen durchgesetzt. Mit der Übergabe des Förderbescheids durch Sozialstaatssekretär Matthias Heidmeier am 20. April 2023 im Sozialministerium in Düsseldorf hat das Projekt nun auch offiziell begonnen.
Die Ausschreibung und den Bewerbungsprozess für das Förderprogramm haben Land und Aktion Mensch im vergangenen Jahr gestartet. Ziel ist, die Inklusion insbesondere auch von Menschen mit Beeinträchtigungen in Nordrhein-Westfalen weiter voranzutreiben. Neu war dabei die Voraussetzung, dass sich gemeinnützige Organisationen und Kommunen nur im Tandem bewerben konnten. In Wiehl haben sich dazu der Verein zur Förderung und Betreuung behinderter Kinder Oberbergischer Kreis, der Träger der BWO GmbH, der HBW GmbH und des Haus früher Hilfen ist, und die Stadt Wiehl als Partnerin gefunden. Dem gemeinsamen Projekt „Wiehl enthindert“ trauen die Fördermittelgebenden zu, Strahlkraft für das gesamte Land zu entwickeln. Das Projekt wird nun fünf Jahre finanziell gefördert, wobei Stadt und Verein eine zweckgebundene Fördersumme in Höhe von 1 Million Euro offensteht.
Mit der Auftaktveranstaltung ist nun auch der Startschuss für das Projekt „Wiehl enthindert“ gefallen. Für den Verein starteten am 01.04. Projektleiterin Maria Lamsfuß sowie Projektmitarbeiterin Alissa Triller. Die Stadt Wiehl hat im Rahmen der Projektförderung ebenfalls zum 01.04. Astrid Wollenweber als Projektleitung und Inklusionsbeauftragte gewinnen können. Ein gemeinsames Büro in zentraler Lage von Wiehl ist bereits in Vorbereitung.
Im ersten Jahr steht die gemeinsame Planung und Entwicklung des Projektes zum Thema Barrierefreiheit und Inklusion im Vordergrund, mit dem Ziel, Wiehl in den Bereichen Freizeit, Sport, Kultur und außerschulische Bildung zu „enthindern“ – jedoch nicht über die Köpfe der Bürgerinnen und Bürger hinweg, sondern gemeinsam mit ihnen. Insbesondere Menschen, denen der Zugang zu Angeboten in den o. g. Bereichen versperrt wird, sollen dabei als „Expertinnen und Experten in eigener Sache“ in einem starken Netzwerk aktiv mitwirken, Hindernisse abzubauen und Teilhabe zu ermöglichen. Im Blick sind dabei nicht allein Menschen mit Handicap, sondern alle Gruppen, deren Teilhabe durch verschiedene Barrieren erschwert wird. Dazu zählen auch Seniorinnen und Senioren, Menschen mit Migrations- und Fluchterfahrungen oder von Armut betroffene Personen.
Vertreten wurde das Wiehler Projekt in Düsseldorf von den Projektmitarbeiterinnen, Bürgermeister Ulrich Stücker, dem Beigeordneten Peter Madel, dem Vereinsvorsitzenden Ulrich Pflitsch, HBW-Gesamtleiter Andreas Lamsfuß und als fachliche Beraterin Professorin Brigitte Caster. Gemeinsam werden sich die Akteurinnen und Akteure nun auf den Weg machen, ein starkes Netzwerk zu bilden, das systematische Schritte hin zu einer inklusiveren Stadtgesellschaft entwickelt. „Durch dieses besondere Programm mit seiner Förderung von zwei Seiten, also von Stadt und Verein, bekommen wir Zeit und Raum, eine nachhaltige Entwicklung in Wiehl anzustoßen – wir haben die Gelegenheit, unsere Sache gut zu machen“, sind sich Astrid Wollenweber, Maria Lamsfuß und Alissa Triller einig, dass das Leben in Wiehl nach dem Projekt für viele Menschen spürbar anders sein wird.
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