Auf Einladung des Freundeskreises kam eine größere Besuchergruppe vom 22. Juni bis zum 3. Juli aus der israelischen Partnerstadt Jokneam nach Wiehl.
Nachdem anlässlich des 30-jährigen Jubiläums der Städtepartnerschaft im März dieses Jahres eine Delegation des Freundeskreises und der Stadt Wiehl in Jokneam zu Gast war und der Gegenbesuch der Delegation aus Jokneam – an der Spitze Bürgermeister Simon Alfasi – im Mai stattfand, war es nun also so weit: Vom 22. Juni bis 3. Juli kam auf Einladung des Freundeskreises eine größere Besuchergruppe aus der israelischen Partnerstadt Jokneam nach Wiehl.
Am 22. Juni wurden die Freunde aus Israel in Wiehl von ihren Gastfamilien begrüßt und am nächsten Tag vom Bürgermeister Stücker im Rathaus empfangen. „Voller Dankbarkeit und Freude stehe ich heute im Namen des Freundeskreises Wiehl/Jokneam hier im Ratssaal angesichts von 50 Jahren Freundschaft, die uns Wiehler mit Bürgerinnen und Bürgern der israelischen Stadt Jokneam verbindet…“, so die Begrüßungsworte von Judith Dürr, der 1. Vorsitzenden des Freundeskreises.
Bei einem Rundgang durch die Wiehler Innenstadt konnten sich die Gäste einen Eindruck von den Veränderungen im Wiehler Stadtbild verschaffen, der sie zu Beginn in die evangelische Kirche führte. Im Wiehler Gotteshaus wurde an die aufwändige Sanierung der Kirche erinnert, da einige Jokneamer den alten Zustand des Kirchturmes von einem früheren Besuch kannten.
„Als wir 2019 Jokneam besuchten und euch kennenlernten, badeten wir auch im Toten Meer und kamen danach zur Taufstelle am Jordan. So einen historischen Ort für Taufen haben wir in Wiehl nicht. Aber auch in unserem Fluss, der Wiehl, gab und gibt es Tauffeste“, erklärte Petra Jacob, Religionslehrerin an der Grundschule Oberwiehl und Beisitzerin des Freundeskreises Wiehl/Jokneam den Anwesenden.
Anschließend stand ein Besuch in den „BWO Bilden. Wirken. Oberberg. GmbH“ in Wiehl- Faulmert auf dem Programm. Diese Arbeit mit Menschen mit Beeinträchtigungen, die besonders in Wiehl einen hohen Stellenwert genießt, hat die Besucher aus Israel, aber auch einige der Gastfamilien sehr beeindruckt.
Dann gab es den Wunsch, zu Beginn des Aufenthaltes in Deutschland gemeinsam „Schabbat Schalom“ zu feiern und sich so besser kennenzulernen. Der Schabbat ist ein Ruhetag im Judentum. Er beginnt in jeder Woche am Freitagabend mit der Begrüßungsfeier und endet am Samstagabend. Am Freitagabend nahmen deutsche und israelische Gäste an der festlich hergerichteten langen Tafel im Evangelischen Gemeindehaus Platz und erlebten das Anzünden der Kerzen, das Brechen des Hefezopfbrotes „Challah“ sowie das Singen besonderer Lieder. Der Wunsch nach Frieden verband sofort, so dass das Lied „Shalom chaverim“ (Friede sei mit euch!) gemeinsam von den fast 50 Gästen gesungen wurde. Bei (koscherem) Rotwein oder alkoholfreien Getränken lernten die anwesenden deutschen Besucherinnen und Besucher den Trinkspruch „Lachaim“ (Auf das Leben!) und manch andere hebräische Vokabel. Mit neuen Eindrücken und gestärkt von dem reichhaltigen Buffet wünschten sich alle einen schönen Samstag oder „Gutt Schabbes“!
Ein weiterer Höhepunkt des Besuches war eine dreitägige Reise nach Dresden mit Stadtführung, einer Emporenführung in der Frauenkirche und ein Besuch von Schloss Pillnitz. Diese wunderbare Stadt mit all ihren Sehenswürdigkeiten war ein echtes Highlight und fand mit dem Spaziergang durch den Garten von Schloss Pillnitz einen gelungenen Abschluss.
Neben vielen Kontakten und gemeinsamen Aktivitäten mit den Gastfamilien wurden Ausflüge und Reisen nach Schloss Burg, Köln und Rhöndorf unternommen.
„Wir hoffen, dass es uns während unserer Begegnung gelungen ist, die langjährige Freundschaft zwischen unseren Städten und Freundeskreisen zu vertiefen und euch einen Einblick in unsere Lebensverhältnisse, unser schönes Land und ein Stück deutsche Gegenwart nahezubringen. Ich wünsche mir, dass es uns gelingt, diese Freundschaft an unsere Kinder und Enkel weiterzugeben, indem wir auch zwischen ihnen Begegnungen fördern.“ Mit diesen Worten begrüßte Judith Dürr Gäste und Gastfamilien bei der Abschiedsfeier im Burghaus Bielstein.
Bei einem Besuch der Ausstellung „Konrad Adenauer, 1876 -1967, Rheinländer – Deutscher –- Europäer“ in Konrad Adenauers Wohnhaus in Rhöndorf wurden die besonderen Rollen von Konrad Adenauer und David Ben Gurion bei der Entwicklung der deutsch-israelischen Beziehungen hervorgehoben.
Beim Rückflug nach Tel Aviv am 3. Juli von Düsseldorf war noch genug Zeit für einen Spaziergang am Rheinufer und durch die Düsseldorfer Innenstadt. Mit den Worten „Wenn ihr nun in euer Land Israel zurückkehrt, lasst ihr uns mit vielen schönen Eindrücken, gemeinsamen Erlebnissen und Erinnerungen zurück. Bitte nehmt unsere besten Wünsche und Grüße nach Jokneam mit!“ wurden die Gäste von Judith Dürr verabschiedet.
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