Musik, ein reichhaltiges Büfett und zahlreiche Grußworte – in würdigem Rahmen feierte jetzt das Seniorenzentrum Bethel sein 60-jähriges Bestehen in Wiehl.
Bei dem Fest am 3. Juli 2024 wurde nicht nur auf das 60-Jährige des Hauses angestoßen, sondern ebenso auf die sechs Jahrzehnte, in denen alte Menschen eine professionelle und liebevolle Betreuung und Pflege erfahren haben. Das große Ziel dahinter: auf hohem qualifizierten Niveau und auf individuelle Weise ein Zuhause für alle zu schaffen. Dass dies gelungen ist, spiegelten die Grußworte wider. Beste Wünsche überbrachten Dr. Katja Lehmann-Giannotti und Karl Behle vom Vorstand des Gesundheitswerks Bethel Berlin. Auch Wiehls Bürgermeister Ulrich Stücker lobte die Arbeit des Seniorenzentrums und wünschte alles Gute für die Zukunft.
Eröffnet hatte das Fest Hauptgeschäftsführerin Monika Felkl. In ihrer Rede dankte sie besonders den ehrenamtlich Mitarbeitenden des Hauses. Deren Engagement sei keine Selbstverständlichkeit und trage zusätzlich zum Wohlbefinden der Bewohner und Bewohnerinnen bei. Unter den Gästen konnte sie auch den ältesten Bewohner begrüßen, gleichzeitig ältester Wiehler: den 104-jährigen Bernhard Knies, der in Begleitung seiner Tochter gekommen war.
Die Geschichte des Seniorenzentrums Bethel in Wiehl-Wülfringhausen hat mit der Grundsteinlegung am 10. Februar 1964 begonnen. Längst ist die Einrichtung zu einer festen Institution in der Region geworden. Stetig wechselnde Anforderungen, angepasst an aktuelle Entwicklungen mussten während der 60 Jahre gemeistert werden. Das Engagement blieb geprägt durch Kompetenz in allen Bereichen und den wertschätzenden Umgang miteinander.
Die Wurzel des Seniorenzentrums liegt im heutigen Polen. Vor 120 Jahren wurde in Lodz der Baptisten-Diakonissenverein „Tabea“ gegründet, der zunächst ein Kinderheim und ein Schwesternerholungsheim betrieb. Im 1. Weltkrieg wurde das Gemeindehaus der Baptisten in ein Lazarett umgewandelt. 1922 übernahm die Gemeinschaft der Diakonissen eine Klinik, die den Namen „Bethlehem“ erhielt. Mit Ausbruch des 2. Weltkrieges wurde die Arbeit in den diakonischen Einrichtungen zunehmend beeinträchtigt – und führte 1945 zur Flucht vor der anrückenden Front.
Der Weg verlief über Berlin, Hamburg, Lüdenscheid und endete 1946 in Wiehl, wo die Schwesternschaft im „Pensionshaus Noss“ ein neues Zuhause fand. Von dort nahmen 15 Schwestern ihren Dienst im Evangelischen Krankenhaus in Ratingen auf, bis 1964 in Wiehl-Wülfringhausen das Altenheim „Bethlehem“ und zehn Jahre später das zweite Haus „Tabea“ eröffnet wurde. Die Namensgebung erfolgte von der Schwesternschaft in Anlehnung an die Lodzer Zeit.
In den Folgejahren änderten sich die Strukturen, der Bedarf an Mitarbeitenden stieg und die Zahl der Diakonissen sank stetig. Das „Haus am Berg“ wurde in dieser Zeit immer wieder um- und ausgebaut – stets im Sinne der Bewohnerinnen und Bewohner, die nun gut gelaunt das Jubiläum feiern konnten.
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Fotos: Christian Melzer
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