Stadt Wiehl gewinnt Rechtsstreit um Hotel Platte

Das Verwaltungsgericht Köln hat im Rechtsstreit um das ehemalige Hotel Platte in Wiehl zugunsten der Stadt entschieden. Die Klage der Investoren Jens Kleemann und Nico Burgmer, die einen Neubau anstelle des historischen Gebäudes planten, wurde abgewiesen.

Das ehemalige Hotel Platte präsentiert sich derzeit in einem desolaten Zustand. Fotos: Christian Melzer

Die Investoren hatten das traditionsreiche Hotel Platte erworben und beabsichtigten, ein dreieinhalbgeschossiges Wohn- und Geschäftshaus mit Büroflächen im Erdgeschoss und etwa zwölf Wohnungen darüber zu errichten. Die Stadt Wiehl lehnte dieses Vorhaben ab, da es als zu massiv für das Stadtbild empfunden wurde. Daraufhin verhängte der Stadtrat eine Veränderungssperre und beschloss im November 2023 einen neuen Bebauungsplan für das Areal „Im Weiher“, der das geplante Bauvorhaben ausschloss.

Mit ihrer Klage wollten die Investoren feststellen lassen, dass sie Anspruch auf Erteilung von Bauvorbescheiden hatten, bevor der neue Bebauungsplan in Kraft trat. Das Verwaltungsgericht Köln verneinte dies und bestätigte die Rechtmäßigkeit des Vorgehens der Stadt Wiehl. Bürgermeister Ulrich Stücker äußerte sich zufrieden über das Urteil und kündigte an, erneut das Gespräch mit den Investoren suchen zu wollen, um eine einvernehmliche Lösung zu finden.

Jens Kleemann zeigte sich enttäuscht über das Urteil und warf der Stadt vor, sie bewusst getäuscht zu haben. Er kündigte an, die schriftliche Urteilsbegründung abzuwarten und dann über mögliche Rechtsmittel zu entscheiden. Zudem betonte er, dass durch gestiegene Zinsen und Baukosten ein erheblicher finanzieller Schaden entstanden sei, für den er Schadensersatz fordere.

Das ehemalige Hotel Platte präsentiert sich derzeit in einem desolaten Zustand: Fenster und Türen sind mit Brettern vernagelt, die Fassade ist mit Graffiti besprüht. Kleemann begründete diese Maßnahmen mit wiederholten Einbrüchen und Vandalismus. Er betonte, dass das Gebäude verkehrssicher gemacht wurde, aber ohne eine Einigung mit der Stadt könne es noch viele Jahre in diesem Zustand verbleiben.

Das Urteil des Verwaltungsgerichts Köln stellt einen wichtigen Meilenstein in dem langwierigen Konflikt dar. Ob es zu einer Einigung zwischen Stadt und Investoren kommt oder der Rechtsstreit in die nächste Instanz geht, bleibt abzuwarten. Für die Bürgerinnen und Bürger von Wiehl bedeutet dies vorerst, dass das ehemalige Hotel Platte weiterhin das Stadtbild prägt.

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