Kinder einer Welt

Dicht gedrängt standen die zahlreichen Besucherinnen und Besucher im Forum der Sparkassen-Hauptstelle in Wiehl: die in der Stadt lebenden Flüchtlinge aus Afghanistan, Albanien, aus Somalia, Syrien und dem Irak. Freunde aus Paraguay und Afrika, Patinnen und Paten von Flüchtlingsfamilien und Frauen aus dem interkulturellen Frauencafé und der Kleiderstube. Aber auch Nachbarn und Bekannte aus dem Wiehler Umfeld scheuten den Weg am Abend in die Sparkasse nicht – ebenso wie die KIDS und YoungGospelVoicesWiehl, die die Ausstellung musikalisch unter der Leitung ihres Kantors Michael Müller-Ebbinghaus begleiteten.

Hartmut Schmidt, Vorstandsvorsitzender der Wiehler Sparkasse begrüßte die zahlreichen Gäste. Er wies darauf hin, dass in der Ausstellung bewusst auf Fotos von traumatisierten Kindern verzichtet wurde. Gezeigt werden Kinder, die lachend, staunend, aber auch nachdenklich oder traurig in die Kamera schauen. Fotos: Christian Melzer

Die Freunde und Förderer des Ometepe-Projektes waren anwesend, um sich die Fotos anzuschauen, die von Monika und Michael Höhn, Dr. Roberto Alvarado aus Ometepe und Daniel Köbsch stammen. Daniel Köbsch aus Dresden, der seit Jahren die Ometepe-Homepage pflegt, war mit seiner Frau Tabea und seinen vier Kindern erst vor einigen Wochen aus Ometepe von seiner Reise zurückgekehrt und steuerte beeindruckende Fotos bei. Die Ausstellung ist ein Beitrag zum Weltkindertag im Rahmen der Interkulturellen Woche.

Das Motto des diesjährigen Weltkindertags lautete: Den Kindern ein Zuhause geben. Und so bezog sich Monika Höhn in ihrer Ansprache auf die besondere Situation von Kindern, von denen fast 50 Millionen Kinder und Jugendliche weltweit in Folge von Flucht und Migration entwurzelt, durch Konflikte aus ihrem Zuhause vertrieben wurden und oft traumatischen Situationen von Konflikt und Gewalt entkommen waren.

Auch auf die Situation der Kinder in Nordrhein-Westfalen ging sie ein, die im aktuellen Armutsbericht der Bertelsmann-Stiftung erwähnt wurde. Von den etwa 50 000 unter 18-jährigen leben fast 4.700 Familien, die Grundsicherung beziehen – also Hartz IV oder Sozialhilfe bekommen. In dieser Ausstellung blicken Kinder mit offenen Augen, mal fragend, oft lachend, mal traurig und nachdenklich. Jedes Foto sollte auch für Millionen von Kindern in dieser einen Welt stehen. Für die Kinder aus Lateinamerika, ebenso wie die aus Afrika, Asien und Europa.

Monika Höhn dankte Hartmut Schmidt, dem Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse und seinem Vorstandskollegen Thomas Ross, die diese Ausstellung möglich gemacht haben und allen Mitarbeitern der Sparkasse, die in die Vorbereitungen eingebunden waren.

Die Mitarbeiter übergaben passend zum Anlass eine Spende über 3000 Euro an die Flüchtlingshilfen in Wiehl und Nümbrecht. Sie hatten im vergangenen Jahr auf Geschenke verzichtet.

Zum Schluss wurde ein Bild von Flüchtlingsfrauen des Frauencafés verkauft, mit dem Titel “Hoffnungsstrahlen“. Fatem aus Afghanistan, Shimaj und Rexhina aus Albanien, Hamada Mohamed aus Somalia, Malek und Ilham aus dem Irak hatten unter der Anleitung der Künstlerin Claudia Jörgens dieses Gemeinschaftsbild gemalt. Sie waren stolz darauf, dass das Bild zum Preis von 1000 Euro von einer Wiehlerin gekauft wurde. Das Geld kommt der Flüchtlingshilfe Wiehl zugute. Ein weiteres Bild wurde in Auftrag gegeben und so war die Ausstellung in der Sparkasse Wiehl eine rundum zufriedenstellende Veranstaltung mit guten Begegnungen. Die Ausstellung ist bis zum 17. Oktober zu sehen.

Die Bilderserie wird präsentiert mit freundlicher Unterstützung durch:

Zum Vergrößern der Fotos bitte Vorschaubilder anklicken.

Fotos: Christian Melzer

Kategorien:

,

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert