Frühjahrsempfang 2015 der Stadt Wiehl

Vor Jahren hatte die Stadt Wiehl mit einem Neujahrsempfang angefangen – der ist mittlerweile zum traditionellen Frühjahrsempfang geworden, bei dem Bürgermeister Werner Becker-Blonigen auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Vertreter aus Politik, Wirtschaft und den Vereinen und Gemeinschaften in und um Wiehl begrüßen konnte.

Foto: Christian Melzer

Becker-Blonigen wünschte nicht besinnliche, sondern fröhliche und ereignisreiche Stunden. Dazu trugen der Auftritt des Grundschulchores Klasse 4 und ehemalige Schüler aus Oberwiehl unter der Leitung von Bärbel Schanz gleich zu Anfang bei. „Hörst Du den Vogelgesang – es ist wieder Frühling in Wiehl“ passte da perfekt. Der Oberwiehler Grundschulchor ist ein fester Bestandteil des Oberwiehler Dorflebens und begeistert Jung und Alt mit seinen Auftritten auf dem Heimatabend, Jubiläen, Weihnachtsmarkt und auch als Gastchor beim Oberwiehler Sängerquartett. Die 14-jährige Wiehlerin Joana Fach bescherte den Gästen ein besonders Highlight. „Welcome to my life“ und „You can never be ready“ von Sunrise Avenue präsentierte sie nicht nur an diesem Abend in der Wiehltalhalle – diese Stücke sang sie jüngst bei der Sat 1-Casting-Show „Voice Kids“ in Berlin und kam mit 45 von 20.000 Teilnehmern bis in die Dreier-Battle.

„Federleicht mit Fächern“ zeigte die Showgruppe „Macarenas“ aus Drabenderhöhe ihren neusten, beeindruckenden Tanz. Die Showgruppe von BV09 Drabenderhöhe/TSV Much hat sich im März bei der Rheinischen Turn-Show für zwei Bundesfinale „Rendevouz der Besten“ und „Tuju Stars“ qualifiziert. Der letzte Programmpunkt hatte einen besonderen Grund: „Ich erinnere mich gut an meinen ersten öffentlichen Auftritt, als Bürgermeister der Stadt Wiehl bei einem Konzert des Bielsteiner Männerchors. Ein Grund, den Chor bei meinem letzten Frühjahrsempfang für die Abschlusslieder des Abends zu engagieren“, so Wiehls Bürgermeister Werner Becker-Blonigen. Der hielt selbst eine kurzweilige Rede. Dabei fing er an wie mit einem Märchen: „Es war einmal eine nasse, hügelige unbewohnte Gegend – rechts des Rheines von Köln aus gesehen“. Becker-Blonigen warf einen Blick auf die industrielle Entwicklung und die Dörfergründungen. 1969 habe der Landtag wichtige Gemeindegebiete abgetrennt und die Gemeinde Wiehl musste sich neu erfinden. Man baute Schulen, es kam die Anbindung an die Autobahn um später Gewerbe anzusiedeln. Trotz Einsparungsvorgaben wurden die Eishalle mit Solarforschung und ein Schwimmbad mit Sauna gebaut. Heute hat Wiehl 11.000 Arbeitsplätze und über 25.000 Menschen – viele mit großem Engagement in allen gesellschaftlichen Bereichen, die die Stadt bereichern. So auch die Dorfgemeinschaften, die im Laufe des Abends noch einen besonderen Platz erhielten. Sie würden stellvertretend für die Stadt auftreten und Wiehl nach außen vertreten, betonte Becker-Blonigen. „Dabei halten sie das Lebensgefühl in den Dörfern und der Stadt aufrecht und setzen neue Impulse“. Ein Beitrag, dass soziale Integration zur Zufriedenheit der gesamten Gemeinschaft geregelt werde. Bei „Unser Dorf hat Zukunft“ brachten es Angfurten, Marienhagen/Pergenroth und Oberwiehl mit ihrem Engagement 2014 sogar bis zum Golddorf.

Die technische Entwicklung gehe rasant voran, so Wiehls Bürgermeister. „Zeit also, die kommunale Infrastruktur zu überdenken und zu erneuern und verändern, sowie erneut kräftige Investitionen zu wagen und um Zukunftsstrukturen aufzubauen“. Kritisch blickte Becker-Blonigen auf die Zunahme von unkontrollierbaren Konflikten und Gewalt. Auch vor hundert Jahren habe alles schleichend angefangen. In Wiehl konnte mit einem kleinen Team und mittlerweile schon 50 ehrenamtlichen Helfern gute Arbeit bei der Aufnahme und Integration von Flüchtlingen geleistet werden. Und einmal mehr stelle sich die Frage „ob unsere kleine Stadt mit ihren 51 Dörfern und vielen Vereinen und Gemeinschaften es schaffen kann, den anspruchsvollen Standort-Wettbewerb bei Arbeit und Erwerbseinkommen, bei Bildung und sozialer Betreuung, bei Integration und praktizierter Mitmenschlichkeit erfolgreich zu bestehen“. Dazu sage er ja und habe viele, viele Menschen in dieser Stadt vor Augen, die immer wieder mitgetragen, mitverantwortet und mitgestaltet haben. Wiehl sei eine kleine überschaubare Struktur. „Die Bielsteiner Burg ist unsere Philharmonie, die Wiehltalhalle unsere Arena, die dörflichen Feste unsere Kölner Lichter und die Box unser E-Werk“, so Becker-Blonigen. „Wir Wiehler und wir Oberberger, wir wissen, wer wir sind und wo wir herkommen. Wir bleiben mit den Beinen auf den Boden, aber wir nehmen unserer Chancen war. Das Projekt Wiehl geht in eine neue Zeit – Wiehl wird aber nicht untergehen“.

Und am Schluss hätte Becker-Blonigen fast gesagt „Bis zum nächsten Jahr!“ Aber das werde nicht stattfinden, da seine Amtszeit im Oktober endet – „Vielleicht werde ich als Gast noch eingeladen“, bemerkte er dazu. Zum Abschied erhoben sich die Gäste und honorierten Werner Becker-Blonigen mit lang anhaltendem Applaus.

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Fotos: Christian Melzer

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