Mittelalterliche Instrumente und Musik mit dem Buccina Ensemble

In mittelalterlichem Gewand ließ das „Buccina Ensemble“ die Businen unter Paukenschlägen mit einem Prinzipalaufzug im Forum der Sparkasse der Homburgischen Gemeinden in Wiehl am Samstagabend erschallen.

Buccina Ensemble im Forum der Wiehler Sparkasse – Foto: Christian Melzer

Wechselweise musizierten die Künstler auf den unterschiedlichsten Instrumenten, wie Bachtrompeten, Buisinen, Barockposaunen oder auch römischen Buisinen. Von einem der alten Instrumenten, den schon in der Antike bekannten, später in Vergessenheit geratenen Buccinen, hat das Ensemble seinen Namen. Einfach zu spielen sind die teilweise betagten Musikinstrumente, deren Tonumfang zum Teil sehr gegrenzt ist, nicht. Erst um 1500 wurde die Naturtrompete entwickelt, deren Tonumfang größer war. Jedes Fürsten- und Königshaus hielt sich damals einen Trompetenchor, der hunderte Sätze auswendig können musste, da es keine schriftlichen Ausführungen zu der Musik gab. Magnus Thomsen und Heinrich Lübeck zählten zu den ersten, die diese Musik niederschrieben – von ihnen präsentierte das „Buccina Ensemble“ zwei Prinzipalaufzüge mit den Businen.

Antonios Gerochristodoulo gründete 1976 das Ensemble und spielte auf der Barockposaune das Solo „Saltarello“ begleitet von Janos Sudy auf der Landsknechttrommel. Stücke von Anton Bruckner, Gioacchino Rossini und zwei Märsche für die Arche „Escalada“ von Carl Philipp Emanuel Bach kamen unter anderem zum Vortrag. Eine Suite aus fünf Tänzen, die um 1600 komponiert wurde, wirkte sehr frisch, aber auch mit einer „Toccata“ von Claudio Monteverdi begeisterten die Musiker das Publikum. Ein abwechslungsreiches Programm, zu dem auch eine „Sonate in C-Dur“ von Henry Purcell für zwei Piccolo-Trompeten, zwei Posaunen und Pauken zählte.

Das „Buccina Ensemle“ besteht aus fünf Musikern, die auf originalen alten und speziell für das Ensemble nachgebauten Instrumenten spielt. Der Gründer des Ensembles, Antonios Gerochristodoulou, studierte Posaune am Konservatorium in Athen und war erster Soloposaunist im Orchester der Beethovenhalle Bonn. Udo Köhne, der durch das Programm leitete, studierte Trompete an der Musikhochschule in Köln. Des Weiteren zählen zu dem Quintett Michael Junghans, Fredi Splisgar und am Schlagwerk Janos Sudy. Das Ensemble ist Bestandteil des Bonner Kulturlebens und hat einen weit über die Grenzen der Region und des Landes hinausgehenden ausgezeichneten Ruf erworben, der sich auf sein hohes künstlerisches Niveau sowie die Vielseitigkeit des Instrumentariums und des Repertoires gründet.

Ohne Zugabe konnten die fünf Musiker nicht gehen – zudem waren da noch Instrumente, die gar nicht zu Einsatz gekommen waren. Auf den imposanten römischen Businen, spielten sie ein extra für das Ensemble komponierte Stück „römische Impressionen“ und verabschiedeten sich damit vom Publikum.

Vera Marzinski

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Fotos: Christian Melzer

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