Der Alte Kurpark und die Bauarbeiten an der Mühlenstraße standen am Samstag im Mittelpunkt des Aktionstags, mit dem die Stadt Wiehl die Möglichkeiten der Städtebauförderung gewürdigt hat.

Bundesweit wird jährlich im Mai der „Tag der Städtebauförderung“ begangen. „Lebendige Orte, starke Gemeinschaften“ lautete diesmal das Motto. „In Wiehl ist es mit Hilfe von Mitteln aus der Städtebauförderung gelungen, sehr lebendige Orte zu schaffen“, sagte Bürgermeister Ulrich Stücker in seiner Eröffnungsrede und blickte dabei auf das Fontänenfeld im Alten Kurpark. Dort hatten sich am Samstag viele Interessierte eingefunden, um sich über die laufenden Bauarbeiten an der Mühlenstraße informieren zu lassen und einige sonnige Stunden am Wasserspiel zu verbringen. Live-Musik der Band „Black Community“, Kaffeespezialitäten, Kaltgetränke und ein rollendes Pizza-Mobil trugen zur entspannten Atmosphäre bei.

„Es ist uns gemeinsam mit Rat, Verwaltung und der Bevölkerung gelungen, erhebliche Fördermittel nach Wiehl zu holen“, bilanzierte der Bürgermeister. Allein ins Wiehler Zentrum seien bislang rund 12 Millionen Euro von Bund und Land geflossen. Auch Bielstein und Drabenderhöhe hätten von der Städtebauförderung profitiert. „Entstanden sind Orte des Aufenthalts, der Begegnung und Integration“, so Ulrich Stücker – von daher feiere die Stadt Wiehl diesen Aktionstag auch mit Stolz. Als letzte derzeit laufende Maßnahme sollen die Arbeiten an der Mühlenstraße bis Ende dieses Jahres abgeschlossen sein.

Auf welchem Stand sich die Projekte dort derzeit befinden, konnte an diesem 10. Mai im Rahmen von zwei Führungen erlebt werden. Tiefbauamtsleiter Pascal Hilgenberg und sein Kollege Sascha Stöcker luden zu einer Tour entlang mehrerer Stationen ein. Dazu gehörte der Blick auf die große Stützmauer aus Beton, die aktuell mit Naturstein verblendet wird. Eine Sanierung der alten Verblendung war nicht möglich, da der Mörtel dahinter versandet war.
Ein entsprechendes Kleid aus Naturstein erhalten auch sämtliche Betonmauern, die entlang der Mühlenstraße ergänzt worden sind – etwa an der Einmündung zur Hauptstraße. Dort wurde die bestehende Mauer vorgezogen, um ein Linksabbiegen aus Richtung Gymnasium unmöglich zu machen. Zudem wird die Straße im oberen Bereich verschwenkt und es werden Stellplätze geschaffen. Die teilweise Sperrung der Hauptstraße bleibt zunächst weiter bestehen, da die Andienung der Baustelle Mühlenstraße von dort aus erfolgt.
Von der anderen Seite her bildet die historische Mühlenbrücke aus dem Jahr 1650 das Nadelöhr. Ihr galt besonderes Interesse bei den Führungen. Die gute Nachricht: Die Brücke bleibt erhalten. Die Frage lautet lediglich, welcher Belastung sie standhalten kann. „Unser Ziel ist es, dass die Brücke ein Gewicht von 16 Tonnen aushält“, erläuterte Pascal Hilgenberg – mit Blick auf Feuerwehr-Fahrzeuge und Müllwagen. Derzeit laufen Untersuchungen, wie sehr der Betonkern der Brücke verstärkt werden kann; dem normalen Verkehr wird sie aber mit Ende der Maßnahme wieder zur Verfügung stehen.

„Wir haben im Verlauf der Bauarbeiten gelernt, immer wieder mit neuen Erkenntnissen umzugehen“, berichtete der Tiefbauamtsleiter. Man könne noch so viele Probebohrungen und Tests durchführen, sagte er, aber: „Vor der Schüppe ist es dunkel.“ Was soviel heißt wie: Man ist nie sicher vor Überraschungen. Dazu gehörten auch Kanalleitungen in der Mühlenstraße, die auf keinem Plan verzeichnet waren. Vorausschauend sind jedenfalls Leerrohre im Untergrund verlegt worden, um für künftige Zwecke nicht erneut die komplette Straße aufreißen zu müssen.
Mit Fertigstellung werden Stützmauer und Brücke nicht nur baulich gewonnen haben. Geplant ist, die Bauwerke durch Beleuchtung in Szene zu setzen. Der Plan, die Arbeiten an der Mühlenstraße bis Jahresende abzuschließen, sei sportlich, so Pascal Hilgenberg, aber: „Wir wollen hier ran!“ Nach diesem Motto agierte auch der Wiehler Heimatverein, der im Rahmen des Aktionstags das Kräuterbeet im Alten Kurpark neu bepflanzte. Und der Imkerverein Wiehl informierte rund um das Thema Bienen und bot Honig zum Verkauf an. So blieb das Motto des Tags der Städtebauförderung keine Theorie: Der Park rund ums Fontänenfeld zeigte sich als lebendiger Ort mit hoher Aufenthaltsqualität.
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Fotos: Christian Melzer
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