Die neuen Gebäudeteile stehen bereit, jetzt müssen sie noch mit Leben gefüllt werden: Am Samstag ist die Erweiterung der Walter-Lück-Sportanlage im Rahmen eines Fußballfestes gefeiert worden.

„Das ist ein ganz, ganz besonderer Moment“, sagte Sascha Heinrichs, Vizevorsitzender des FV Wiehl, als er mit Schere ausgestattet vor dem roten Band stand, um es gemeinsam mit Bürgermeister Ulrich Stücker durchzuschneiden. Der pflichtete ihm bei und hatte das Lied im Ohr, das in Fußballstadien gern gesungen wird: „O wie ist das schön!“ Mit dem symbolischen Akt übergab die Stadt Wiehl die erweiterte Walter-Lück-Sportanlage offiziell an den FV Wiehl. Die beiden neuen Gebäude rechts und links der Tribüne sollen offen für alle sein, so Heinrichs: „Angesichts der zunehmenden Spaltung in unserer Gesellschaft möchten wir ein Zeichen für Zusammenhalt setzen.“
„Was Sie hier machen, dient nicht nur dem Sport“, unterstrich auch der Bürgermeister. „Hier leisten 90 Ehrenamtliche ihren Beitrag für die Gesellschaft“, lobte er und bezog die intensive Jugendarbeit mit ein. Dem FV Wiehl wünschte er viele erfolgreiche Spiele auf der erweiterten Anlage, verbunden mit Fairness. Sascha Heinrichs dankte allen am Bau beteiligten Firmen und darüber hinaus dem Ehrenvorsitzenden Manfred Noss sowie den vielen Aktiven aus den Reihen des Vereins für ihre Unterstützung. Ein Sonderlob ging an die Stadt Wiehl: „Das war eine richtig gute Zusammenarbeit, Stadt und Verein haben Hand in Hand gearbeitet.“ Gemeinsam mit seinem Vorstandskollegen Simon Odenbrett vertrat Heinrichs den erkrankten Vereinsvorsitzenden Christian Will, der ebenfalls deutliches Lob für sein Engagement erhielt.

Zu der Erweiterung war eine Investition in Höhe von 1,7 Millionen Euro erforderlich; der Bund hat 608.000 Euro beigetragen, das Land rund 613.000 Euro. Die Mittel stammen aus dem Investitionspakt zur Förderung von Sportstätten NRW. Etwa 500.000 Euro kamen aus städtischen Mitteln. „Das haben wir gern getan, denn Rat und Verwaltung ist es wichtig, die Vereine zu unterstützen“, so Ulrich Stücker, „diese Investition ist wichtig für die Stadt und die Region.“
Als Geschenk überreichte er eine Leuchttafel, auf der das Wappen des FV Wiehl vor dem Hintergrund des Kunstrasenplatzes steht und darunter der Hashtag „#mitdemloewenaufderbrust“ prangt. Im Gegenzug erhielt der Bürgermeister ein FV-Wiehl-Trikot mit der Rückennummer eins und seinem Namen. Ein ungewöhnliches Geschenk übergab die ehemalige Vorsitzende des TuS Wiehl, Hildegard Wirths, an Sascha Heinrichs: einen gerahmten Brief aus dem Jahr 1942, in dem der damalige TuS-Vorsitzende einem Soldaten an der Front von aktuellen Vorgängen rund um den Fußball im Verein berichtete.

Mit der Erweiterung der Sportanlage steht dem Verein nun eine Nutzfläche von fast 500 Quadratmetern zur Verfügung; das alte Vereinsheim bietet gerade mal 270 qm. Der Anbau links der Tribüne beherbergt einen großen Clubraum mit Thekenbereich und einen Besprechungsraum, dazu sorgt ein Aufzug für Barrierefreiheit im Gebäude. Rechts der Tribüne gibt es unter anderem ein Trainerzimmer sowie Funktionsräume wie Ball-Lager und Waschraum.
Noch sind die Räume nicht möbliert. „In den nächsten Wochen und Monaten wollen wir das neue Vereinsheim mit Leben füllen“, sagte Sascha Heinrichs. In Details ging Simon Odenbrett, der in seinem Vortrag Infos zum Verein und zu den bevorstehenden Herausforderungen lieferte. Demnach hat der FV Wiehl 180.000 Euro für die Einrichtung der Räume veranschlagt; das Geld soll über Darlehen, Spenden und Sponsoren aufgebracht werden, dazu komme Eigenleistung von Mitgliedern, so Odenbrett. „An Spieltagen stehen unsere Türen grundsätzlich offen, jeder darf in die Räume“, kündigte er an.
Auf die von vielen Diskussion und Widerständen begleitete Vorgeschichte des Erweiterungsbaus ging Bürgermeister Ulrich Stücker kurz ein. Vor fünf Jahren habe er nicht an die Finanzierung des Vorhabens geglaubt. Es sei daher außergewöhnlich und nicht selbstverständlich, dass die Realisierung dennoch gelungen sei, unterstrich er und verglich das Bemühen um die Fördermittel mit einem DFB-Pokalspiel. „Wir hatten mit dem Förderantrag einen entscheidenden Elfmeter und den haben wir unhaltbar verwandelt.“
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Fotos: Christian Melzer
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