Im vergangenen Jahr hat sich im Wildpark Wiehl einiges getan, sodass sich ein Blick auf die Ereignisse der letzten 12 Monate lohnt.
Das Jahr 2025 begann mit dem Verkauf des Damhirschs Merlin. Er wurde ursprünglich als Beihirsch für den weißen Hirsch Lars angeschafft, doch der Junghirsch entwickelte sich zum Platzhirsch, wodurch er für weiteren dunklen Nachwuchs sorgte.

Merlin lebt jetzt in einem anderen Gatter im Oberbergischen. Weiterhin konnten drei Mufflonwidder und zwei Rotwild-Schmalspießer lebend in andere Gatter abgegeben werden. Die verbleibenden zwei Spießer, von denen einer das Flaschenkind Floh vom vergangenen Jahr ist, überlebten die Brunft unbeschadet, sodass sie noch einige Monate im Wildpark Wiehl bleiben können, bevor sie dann vor dem Herbst 2026 das Gatter verlassen müssen, um Abgänge durch Kämpfe mit Platzhirsch Max zu vermeiden.
Am 17. Mai fand die feierliche Eröffnung der Naturerlebnistage im Wildpark statt.

Im Sommer wurde in Zusammenarbeit mit der KinJu eine spannende Nachtwanderung für Kinder als besondere Attraktion angeboten. Da dieses Event im vergangenen Jahr auf großen Anklang stieß, wurden in diesem Jahr gleich zwei Termine ausgeschrieben, die dann auch schnell ausgebucht waren und vielen Kindern die Ferien eindrucksvoll bereicherten.

Für die geplante Anschaffung von Pfauen als gefiederte Erweiterung des Wildbestands wurde der alte Stall vom Sikawild zu einem Pfauenstall umgebaut. Hier verbrachten die Ende April angeschafften Pfauen ihre ersten zwei Wochen, um sich aneinander und an ihren neuen Lebensraum zu gewöhnen. Anschließend wurde durch die Erstellung einer Voliere den Vögeln der Aufenthalt unter freiem Himmel und die Aufnahme von Grünfutter ermöglicht.

Am 14. Juni war es dann so weit: Unter Anwesenheit des WDR und zahlreicher interessierter Besucher wurde den Pfauen der Zugang in ihr Gehege geöffnet. Drei Monate später brütete die ältere Henne drei Eier aus.

Doch dies sollte zunächst das Ende der erfolgreichen Vogelhaltung sein. Nach nur fünf Tagen kam die Henne tragisch ums Leben, nachdem sie, vermutlich ihrem Nachwuchs folgend, auf die Rotwildweide wechselte. Offensichtlich wurde sie dort vom Rotwild als Bedrohung wahrgenommen, weshalb die Henne diese Begegnung nicht überlebte. Die drei Küken wurden nach langer Suche durch den telefonisch informierten Ranger zusammengeführt und im Stall festgesetzt, da sie außerhalb des Geheges auf der Suche nach ihrer Mutter dem Raubwild schutzlos ausgeliefert gewesen wären. Durch die fehlende Wärme der Mutter verloren zwei der drei über Nacht ihr Leben. Das dritte wird seitdem mit Wärmelampe und extra Futter im privaten Gewächshaus der Tierpfleger betreut. Es soll später zu den verbliebenen Pfauen eingegliedert werden.
Doch damit nicht genug: Kurze Zeit später wurde der Chefhahn Opfer eines Raubtiers. Ob sich daraufhin das jüngere Pärchen nicht mehr sicher fühlte oder ob sie einfach mal Urlaub machen wollten, ist unklar. Auf jeden Fall verließen dann auch die beiden jüngeren Pfauen ihren Lebensraum und erkundeten die Nachbarschaft in der Zirre. Trotz ihrer imposanten Erscheinung freuten sich nicht alle Anwohner über die neuen Mitbewohner, sind doch deren Hinterlassenschaften störend. Daher wurden die Vögel über einige Tage in einer Gartenlaube angefüttert, sodass sie dann eingefangen und in ihren Stall zurückgebracht werden konnten. Dieser wurde zunächst marderdicht umgebaut, sodass er zur sicheren nächtlichen Verwahrung taugt. Seitdem werden die Tiere tagsüber nur in die Voliere gelassen, um einen erneuten Ausflug zu verhindern. Für Dezember ist die Erhöhung der Gehegezäune geplant, damit sich die Tiere bis an den Besucherweg ausgiebig bewegen können.
Die Brunft beim Damwild führte zu einer neuen Führung des Bestands. Nachdem anfangs der weiße Hirsch Lars die Führung an sich nahm, ging nach wenigen Tagen der dreijährige Sohn Merlins als Gewinner aus erneuten Auseinandersetzungen hervor. Aristo, so sein Name, wird dementsprechend für weiteren Nachwuchs sorgen.
Das waldpädagogische Angebot an die Erstklässler der Wiehler Schulen wurde in diesem Jahr sehr gut angenommen. Waren es im vergangenen Jahr noch drei Schulen mit fünf Klassen, haben dieses Jahr fünf Schulen mit zwölf Klassen teilgenommen. Auch in diesem Jahr bestand die Möglichkeit, gesammelte Kastanien gegen Eintrittskarten für die Eishalle einzutauschen. Erstmalig wurden drei Tonnen der begehrten Früchte abgegeben und ein neuer Rekord aufgestellt. Daher musste eine neue Lagerstätte gefunden werden. Diese fand sich in einer der beiden Garagen, die sich auf dem oberen Parkdeck des Waldhotels befinden. Dort werden auch zukünftig die Früchte entgegengenommen. Das Wildpark-Team war sehr beeindruckt und dankbar für die rege Teilnahme und freute sich im Rückblick auf das Jahr 2025 sehr darüber, dass sich Besucher an die Fütterungsempfehlungen gehalten und den Wildpark in gutem Zustand belassen haben.

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