Die zweite Inszenierung im Jubiläumsjahr des Schau-Spiel-Studio Oberberg ist eines der an deutschsprachigen Bühnen meistgespielten Theaterstücken: „Biedermann und die Brandstifter“, ein Lehrstück ohne Lehre von Max Frisch.
Der Fabrikbesitzer Gottlieb Biedermann (Thomas Knura) erfährt aus der Zeitung, dass sich seit kurzem Brandstiftungen in der Gegend häufen. Eines Tages klopft der arbeitslose Joseph Schmitz (Jörn Wollenweber) an Biedermanns Haustür und bittet um Unterkunft. Wie es sich für einen anständigen Bürger gehört, gewährt Herr Biedermann ihm Obdach. Und während der Gast seinen Aufenthalt hartnäckig verlängert, ignoriert Biedermann alle offensichtlichen Hinweise darauf, dass es sich bei Schmitz um einen jener Brandstifter handelt, über die er sich täglich aufregt.
Auch als Schmitz ohne das Wissen des Hausherrn einen weiteren Gast (Colin Knura) aufnimmt und die beiden Männer sogar Benzinfässer auf dem Dachboden deponieren, traut sich Biedermann nicht, seinem aufkommenden Misstrauen nachzugeben und die beiden auf die Straße zu werfen. Im Gegenteil: Biedermann flüchtet sich in die Rolle des großzügigen Gastgebers, in der Hoffnung, von den Brandstiftern verschont zu werden, bis die Feuerwehrsirenen auch vor seinem Haus heulen und die finale Katastrohe nicht mehr aufzuhalten ist. In weiteren Rollen: Almut Irmscher (Babette, seine Frau), Kerstin Schwab (Anna, ein Dienstmädchen), Claus Weyers (Polizist, Chorführer), Nils Lindemann (ein Dr. phil.), Silke Faber (Witwe Knechtling) sowie Valentin Irmscher, Noah Müller und Kira Nickel. Regie führt Raimund Binder.
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Fotos: Christian Melzer
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