Einmal mit den Profis spielen

Aus 230 Bewerbern waren 100 Glückliche ausgelost worden, die am Samstag ihren von der Volksbank Oberberg präsentierten großen Auftritt mit Jiggs Whigham in der Wiehltalhalle hatten.

Foto: Christian Melzer

Aus 230 Bewerbern waren 100 Glückliche ausgelost worden, die am Samstag ihren von der Volksbank Oberberg präsentierten großen Auftritt mit Jiggs Whigham in der Wiehltalhalle hatten. Die Volksbank Oberberg hatte den aktuellen Werbeslogan „Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt“ zum Anlass genommen und bot den 100 Gewinnern, allesamt Amateurmusiker im Alter von 9 bis 74 Jahren, die Möglichkeit, mit einem professionellen Orchester zu musizieren.

„Das ist eine Premiere in Deutschland. So etwas hat es noch nicht gegeben“, betonte Volksbank-Vorstand Ingo Stockhausen. Mit Jiggs Whigham, Professor an der Musikhochschule Köln, weltbekanntem Posaunisten und frisch gebackenem Leiter des Bundes-Jugend-Jazzorchesters, konnte ein Hochkaräter gewonnen werden. Geboren in Clevelan, Ohio, ist Whigham des weiteren Dirigent der BBC Big Band und künstlerischer Leiter des Berliner Jazz Orchesters. Unterstützt vom „King of Swing“-Orchestra unter der Leitung von Peter Fleischhauer startete der Proben-Samstag mit einem Workshop aller Beteiligten. Bereits nach fünf Minuten, so Volksbank-Pressesprecher Thomas Knura, hatte Whigham alle Teilnehmer in seinen Bann gezogen. Viel Zeit blieb jedoch nicht, denn das Konzert war bereits für 16:30 Uhr angesetzt.

Den Auftakt machte Whigham selbst an der Posaune. Gemeinsam mit dem „King of Swing“-Orchestra bestritt er das Konzert bis zur Pause. Die musikalische Reise startete mit einem Stück des Jazz-Posaunisten Tommy Dorsey und ging über George Gershwin, den Buckeye Blues über Cab Calloway bis hin zu New York, New York und Macky Messer. Der „Posaunen-Professor“ überzeugte mit gefühlvollem Spiel und entlockte dem glänzenden Blech ebenso kraftvolle, wie zarte Sequenzen.

Das von ihm angekündigte singende „Sahnehäubchen“, Anna Larsen, zog den ebenso titulierten „Sahnehäuberich“, Tony Daniels, nach sich und nach einer stimmigen ersten Hälfte, die das Publikum in der sehr gut gefüllten Halle begeisterte, sah man gespannt der Premiere der oberbergischen Musiker in sehr, sehr großer Besetzung entgegen.

Ein solches Orchester hatte die Wiehltalhalle noch nicht erlebt. Zu klein war die Bühne für alle 140 Musiker. Also wurde einfach der Bühnenbereich in die Halle selbst vergrößert. Streicher, Querflöten, Klarinetten und Saxophone fanden sich in zwei Reihen über die gesamte Breite wieder. Auge in Auge mit dem Publikum und Jiggs Whigham, der die Leitung übernahm. Eine bunte Mischung aus Jung und Alt, Instrumente, wie Akkordeon, Tuba, E-Gitarre, Schlagzeug, Posaune, Trompete, Tuba und mehr sollten jetzt konzertieren.

Duke Ellingtons C-Jam Blues wurde angestimmt und direkt waren die Amateure gefordert. Soli der Bläser und ein genaues Timing der anderen Musiker ließen erahnen, dass hier und heute zwar eine Premiere stattfand, aber alle Beteiligten von ganzem Herzen bei der Sache waren. Gekrönt von einem fulminanten Schlagzeugsolo gab es denn auch nach dem Auftakt nicht einen Skeptiker in der Halle mehr. Über Benny Goodmans Sing Sing Sing, ebenso für die große Besetzung arrangiert, ging es bis zur „Volksbank-Hymne“ „Hungriges Herz“, letzteres vom nun entstandenen „Oberberger Jazz Chor“ intoniert und vom Publikum mit Standing Ovation honoriert.

Man könne sich durchaus eine zweite Premiere dieser Art vorstellen, so Vorstand Ingo Stockhausen. Das Publikum und alle Mitwirkenden würden diese Vorstellung sicher gerne mit tragen.

Dirk Zurawski

Die Bilderserie wird präsentiert mit freundlicher Unterstützung durch:

Zum Vergrößern der Fotos bitte Vorschaubilder anklicken.

Fotos: Christian Melzer

Kategorien:

,

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert