Ausstellungseröffnung: Rekordbesuch bei „100 Jahre zuvor“

Über 300 Anmeldungen zur Ausstellungseröffnung in der Wiehler Sparkasse, dicht an dicht standen die Kunden im Sparkassen-Forum.

Von links: Bürgermeister Werner Becker Blonigen, Dieter Lange und Sparkassendirektor Manfred Bösinghaus. Foto: Christian Melzer

„Die Ausstellung „100 Jahre zuvor“ trifft offensichtlich den Nerv der Zeit“, meinte Sparkassendirektor Manfred Bösinghaus in seiner Begrüßung und zeigte sich angenehm überrascht über den regen Zuspruch. Mit Originalexponaten aus der Zeit Kaiser Wilhelm II., zahlreichen Fotos und vor allem informativen Tafeln macht die Sparkasse die Zeit von vor 100 Jahren lebendig.

Nicht das Kriegsgeschehen steht im Vordergrund, sondern das Leben im ländlich geprägten Homburger Land um 1914 herum. Dieter Lange, Autor der Chronik „Wiehl 1920 bis 2010“ hat sich noch einmal in die Archive eingegraben und sich der Zeit der Jahrhundertwende gewidmet. Herausgekommen ist ein Überblick über die wichtigsten Themen zu jener Zeit: Eisenbahn, Industrialisierung, Landwirtschaft, Elektrifizierung, Wasserversorgung und vieles andere. Die Auswirkungen des Krieges auf die Menschen im Homburger Land – das zu jener Zeit noch die vier selbstständigen Kommunen Drabenderhöhe-Bielstein, Marienberghausen, Nümbrecht und Wiehl, umfasste – werden genauso untersucht. So verzeichnete man rund 400 Kriegstote. Beeindruckend sind die von Kaiser Wilhelm unterzeichneten Original-Gedenkplakate, die die Familie Lang aus Huppichteroth für ihre drei toten Söhne erhielt. Oder der Suchaufruf nach dem vermissten Feldwebel Wilhelm Seuthe. Er war einziger Nachfolger des Bauerhofes in Lindscheid. Heute ist der Hof noch immer in der Hand derselben Familie und hat sich zur Apfelmosterei Weber weiterentwickelt. Von der Familie Weber stammen auch weitere zahlreiche Exponate der Ausstellung. Ulrich Jobsky aus Bielstein steuerte zahlreiche Fotos und Feldpostbriefe aus seiner Familie bei. Von der Evangelischen Kirchengemeinde Nümbrecht stammt das wertvollste Stück, nämlich die Kriegergedenkmappe mit den Kurzportraits aller 172 Gefallen der Kirchengemeinde, die überwiegende Zahl davon mit Bild.

Bürgermeister Werner Becker-Blonigen führte in die Zeit der Jahrhundertwende und des Krieges ein, Dieter Lange dankte den zahlreichen Unterstützern, die ihm den Rückblick in eine versunkene Zeit ermöglichten.

Den musikalischen Rahmen gestaltete Robert Theis, ein junges, hoffnungsvolles Talent am Klavier. Die Ausstellung ist während der Öffnungszeiten der Sparkasse zu sehen bis zum 26. September.

Die Bilderserie wird präsentiert mit freundlicher Unterstützung durch:

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Fotos: Christian Melzer

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