Frühjahrsempfang 2016 der Stadt Wiehl

Nach dem schmissigen, musikalischen Auftakt durch das Blasorchester Siebenbürgen-Drabenderhöhe, bei dem die 25 Instrumentalisten, unter Leitung von Jürgen Poschner, eine Polka und zwei Märsche zu Gehör brachten, bewies Ulrich Stücker durchaus feinsinnigen Humor mit der Selbstanfrage, ob es wohl als gutes Zeichen zu werten sei, wenn einem Bürgermeister, nach nur 178 Tagen im Amt, bereits der Marsch geblasen werde.

Foto: Melzer

Die 460 Gäste aus dem ehrenamtlichen und städtischen Gemeinwesen, aus Politik, Banken, Kirchen, Wirtschaft und Unternehmen, die der Einladung der Stadt Wiehl zum Frühjahrsempfang 2016 in die festlich geschmückte Wiehltalhalle gefolgt waren, quittierten den augenzwinkernden Monolog jedenfalls mit wohlwollendem Applaus, bevor der Bürgermeister zur offiziellen, namentlichen Begrüßung schritt. Er dankte ausdrücklich für die große Offenheit, mit der ihm die Bürgerinnen und Bürger nach Amtsantritt, in der gegenseitigen Phase des Kennenlernens, entgegen gekommen seien.

Einen attraktiv-akrobatischen Blickfang lieferten die 20 Tänzerinnen und neun Tanzoffiziere der KVB-Tanzmäuse, die das Publikum mit atemberaubenden Flug-und Hebeelementen zu begeisterter Klatschbegleitung animierten, bevor sie direkt nach dem vielbejubelten Auftritt zur Kreuzfahrt in Richtung Mittelmeer aufbrachen.

Das schaurig, schöne Kontrastprogramm zum rheinischen Frohsinn präsentierten die Schülerinnen und Schüler des 7. Schuljahres der TOB-Sekundarschule mit dem, im wabernden Bühnennebel inszenierten, Auszug aus „Goethes Totentanz“. Zu Beginn seines „Ausblicks über unsere Wiehler Zukunft“ schickte Ulrich Stücker die Anmerkung voraus, dass Ausblicke Einblicke voraussetzten, die er in den vergangenen Monaten durch direkte Begegnungen mit den Wiehlern und in der Zusammenarbeit seinen Verwaltungsmitarbeitern gesammelt habe. Die Menschen verfügten über vielfältige Potentiale und zeichneten sich durch hohes ehrenamtliches Engagement aus, was ihm gerade beim Besuch der Jahresdienstbesprechung der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt, eindrücklich vor Augen geführt worden sei. Der Blick auf die Finanzsituation der Stadt weise ein strukturelles Haushaltsdefizit aus. Im Vergleich zu anderen Kommunen sei diese Feststellung sicher „Klagen auf hohem Niveau“, jedoch hinsichtlich der realistischen Prioritätensetzung und strategischen Ausrichtung der künftigen Stadtentwicklung unerlässlich.

Um im Standortwettbewerb konkurrenzfähig zu bleiben, gelte es unter Berücksichtigung von beinflussbaren und nicht planbaren Faktoren, den Status Quo aller relevanten Handlungsfelder zu ermitteln, Trends zu analysieren und deren Machbarkeit zu prüfen. Als Handlungsschwerpunkte nannte er die fortgesetzte Wirtschafts-und Arbeitsmarktförderung, für denen konkrete Umsetzung die Ausweisung weiterer Industrie-und Gewerbeflächen benötigt werde. Gleichzeitig mit der Frage nach einem attraktiven Wirtschaftsstandort, sei die Frage nach attraktiver Wohn-und Lebensqualität zu beantworten, ein Bereich in dem die Stadt infrastrukturell gut aufgestellt sei. In diesem Zusammenhang verwies er auf die Fertigstellung des Kombi-Bades, die Baumaßnahmen in der Homburger Straße, den Bau des Skater-Parks im Freizeitgelände, die Umgestaltung des Altstadtforums im Innenstadtbereich, sowie die Sanierung des Dietrich-Bonhoeffer Gymnasiums und des Bielsteiner Schulzentrums, wobei er gerade Investitionen in die Bildungsstruktur als maßgeblich bezeichnete. „Wir versichern ihnen, dass wir die Entwicklung der 52 Wiehler Dörfer und Außenorte gleichermaßen im Blick behalten“, unterstrich der Rathauschef, auch hinsichtlich der Themen schnelle Internetverbindungen und Mobiltät. Um den konkreten Handlungsbedarf vor Ort zu ermitteln, führt die Stadtverwaltung aktuell eine demografische Bestandsaufnahme in Drabenderhöhe und anderen Dorflagen durch. Neben Kultur-, Sport-und Tourismusförderung stehe in den Bereichen Gesundheit und Soziales für die Zukunft die Sicherstellung einer adäquaten medizinischen Versorgung im Vordergrund. Bezüglich der Flüchtlingssituation lobte er das außerordentliche, ehrenamtliche Engagement von mehr als 200 Freiwilligen, die in der Flüchtlingshilfe Wiehl, unter Gesamtkoordination von Monika Wallbaum-Stöber und Kassiererin Gabriele Burdy, 450 Asylsuchenden bei der Integration in unsere Gesellschaft behilflich sind. Zur Unterstützung dieser Arbeit kam der Erlös des Abends der örtlichen Flüchtlingshilfe zu Gute.

Zusammenfassend stellte der Bürgermeister klar, dass für eine gelingende städtische Weiterentwicklung das konstruktive Miteinander von Kommunalverwaltung, Politik und der Ehrenamtler eminente Bedeutung zukomme. Wenn die Region und der Einzelne profitieren wollten, gelte es künftig auch die interkommunale Zusammenarbeit zu verstärken. „Für das Jahr 2030 sehe ich Wiehl als Marke für Qualität, als attraktiven Wohn-und Wirtschaftstandort und als wichtigen Impulsgeber für die Region. Ich freue mich auf die Arbeit“, schloss der Bürgermeister seine Ausführungen.

Nach einer glänzenden Standard-Tanzdarbietung des hochdekorierten Tanzpaares Hannelore Moog und Horst Balouschek bot die Vorstellung der Verwaltungsführung und Fachbereichsleiter, mit Schilderung der jeweiligen Zuständigkeiten und Aufgabenbereiche, aufschlussreiche Einblicke in die tägliche Arbeit der der Rathausbelegschaft. Den Schlusspunkt hinter den offiziellen Teil des Frühjahrsempfangs, setzte der Auftritt des Frauenchores Oberbantenberg, unter Dirigat von Claudia Rübben-Laux, mit einem ansprechend, kontrastreichen Repertoire. (so)

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