Die Zukunft liegt bei Ihnen – Raphael Thelen in der Wiehltalhalle

Am 8. März fand ein Vortrag des Journalisten und Autors Raphael Thelen in der Wiehltalhalle statt. Etwa 120 Personen, darunter der Wiehler Bürgermeister Ulrich Stücker und seine für die Wiehler Klimawerkstatt zuständigen Mitarbeiter kamen der Einladung nach.

Raphael Thelen bei seinem Vortrag in der Wiehltalhalle. Fotos: Christian Melzer

Raphael Thelen (Spiegel, Zeit) berichtete als Zeuge des arabischen Frühlings und des Bürgerkriegs in Syrien. Er erzählt von vergangenen und zukünftigen Fluchtbewegungen als Konsequenz und den Szenarien, die er auf einem Flüchtlingsboot miterlebt hat. Zusammenhänge zwischen Dürren im Nahen Osten und der politischen Situation im Westen sind dabei beispielhaft und werden auch mit dem Aufstreben der Rechten in Deutschland verknüpft. „Eigentlich war ich nie Krisenreporter, sondern immer schon Klimareporter“, sagt Thelen. Der Berliner Klimaaktivist nutzt bei seiner Erläuterung die Metaphorik eines ins Wasser fallenden Steins, der am Ort des Aufpralls die schlimmsten Auswirkungen verursacht, seine Wellen aber noch viel weiter schlagen.

Thelen beschreibt das Bild einer nahezu unbewohnbaren 3-Grad-Welt. Die Geschwindigkeit, mit der der Klimawandel voranschreitet, würde schon sehr bald für das Erreichen von Kipppunkten, die unumkehrbare Folgen hätten, sorgen. Der Journalist stellt einen Weg des Systemwandels vor, der nötig sei, um die drohende Klimakrise abzubremsen.

„Es gibt Menschen und Konzerne, die über die Auswirkungen unseres umweltschädlichen Handelns Bescheid wussten“ erklärt Raphael Thelen und beschreibt dabei auch die großen Unterschiede, die mit der vielzitierten „Schere zwischen Arm und Reich“ einhergehen. „Das reichste 1 % der Weltbevölkerung ist verantwortlich für 15 % des CO2-Ausstoßes“.

Am Ende des Vortrages werden nicht nur die Ursachen und Konsequenzen deutlich. Raphael Thelen berichtet ebenso von realen Beispielen vergangener Beteiligungsformate und Bürgerräten, die im Ergebnis den Willen zur Veränderung deutlich machen. Beispiele aus Gemeinden in Bayern und NRW zeigen zudem, wie die Politik eine Vorreiterrolle für Innovation und Transformation hin zur Klimaneutralität spielen kann. „Das Geld, die Ideen, das nötige Format – all das ist da. Es kommt nur drauf an, dass wir das umsetzen.“ schließt er ab.

Anschließend stellten die Zuhörer interessierte Fragen und gaben Anregungen. Dem kräftigen Applaus zu urteilen, stieß das vorgetragene nicht nur auf großes Interesse, sondern auch große Zustimmung.

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