Finanzielle Herausforderungen und zukunftsweisende Projekte – Bürgermeister Stücker präsentiert Haushalt 2024

Mit einer 40-minütigen Rede stellte Bürgermeister Ulrich Stücker gestern im Rahmen der Ratssitzung in der Wiehltalhalle den Haushaltsentwurf 2024 für die Stadt Wiehl vor. Er machte dabei deutlich, dass Wiehl zwar finanziell noch relativ gut dastehe, aber auch vor großen Herausforderungen stehe.

In einer Videokonferenz mit über 400 Bürgermeistern hätten viele von teils drastischen Sparmaßnahmen und exorbitanten Steuererhöhungen berichtet, um die Handlungsfähigkeit ihrer Kommunen zu erhalten. „Die Dünnhäutigkeit vieler Bürger ist spürbar. Weitere extreme Belastungen sind nicht mehr zumutbar“, mahnte Stücker. Dennoch könne sich Wiehl den stetig steigenden Kosten kaum entziehen. „Wir haben noch die niedrigsten Gewerbe- und Grundsteuersätze hier im Oberbergischen“, betonte Stücker. Gleichzeitig mahnte er, sich darauf nicht zu sehr einzubilden. Denn Wiehl habe auch noch Investitionen vor sich.

Als Schwerpunkte nannte Stücker weitere Investitionen in die örtlichen Schulen und Kitas. „Die Entscheidung, wie wir am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium weitermachen, welches Konzept hier das Richtige ist und wie wir es finanziert bekommen, ist für die nächsten Wochen von Seiten der Verwaltung geplant.“ Auch die Erweiterung von Kitas und der Ausbau von OGS-Plätzen stünden auf der Agenda.

Stücker sprach auch über die Herausforderungen bei der Unterbringung und Integration von Geflüchteten. Er betonte die Bedeutung von präventiven Angeboten in der Jugendhilfe und kündigte die Neukonzeption des Familienbüros für das Jahr 2024 an.

Video: Christian Melzer

Ein wesentlicher Schwerpunkt der Rede war der Klimaschutz. Der Bürgermeister verwies auf den Leitfaden „WiehlKlima 2035“ und die jüngste Besetzung der Stelle des Klimamanagers. Er betonte die Dringlichkeit des Ausbaus erneuerbarer Energien und interkommunaler Klimaschutzinitiativen.

Im Hinblick auf die digitale Infrastruktur kritisierte Stücker die Umsetzung des Glasfasernetzausbaus durch die Telekom, bis 2030 soll aber die vollständige Versorgung des Stadtgebietes mit Glasfaser erfolgen.

Große Investitionen kündigte der Bürgermeister auch bei der Feuerwehr an. Ein Neubau in Bomig und Planungen in Drabenderhöhe sollen die Einsatzfähigkeit sicherstellen. Die geplanten Straßensanierungen sowie die Fertigstellung des Stadtteilhauses Drabenderhöhe sollen Wiehl für die Zukunft rüsten. Trotz aller Sparzwänge werde weiterhin am Kulturprogramm der Burg festgehalten.

Zum Schluss dankte Stücker allen Ehrenamtlichen für ihr Engagement und appellierte, trotz der finanziellen Schwierigkeiten weiterhin gemeinsam an der Zukunft Wiehls zu arbeiten. Nur durch ein solidarisches Miteinander könne man die anstehenden Herausforderungen meistern und Wiehl zukunftsfähig erhalten.

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