Unser Dorf hat Zukunft: Kreiswettbewerb mit engagiertem Nachwuchs und zukunftsfähigen Projekten

Im Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft 2024“ ist die Bewertungskommission jetzt in die erste Wettbewerbsrunde gestartet. Die oberbergischen Jury-Mitglieder besuchen an insgesamt fünf Tagen alle 21 teilnehmenden Dörfer. Dabei stellen ehrenamtlich aktive Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner der Bewertungskommission ihren Ort, ihre Projekte, Ideen und Ziele zur Verbesserung der Lebensqualität vor.

Die diesjährige Bewertungskommission im Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ unter Vorsitz von Kreisdirektor Klaus Grootens (r.). Fotos: OBK

Der Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ findet in der Regel alle drei Jahre statt und ist ein wichtiger Baustein für die Dorfentwicklung im Oberbergischen Kreis. „Es geht um das gemeinsame Engagement für lebenswerte und zukunftsfähige Dörfer. Deshalb freut es mich ganz besonders, dass sich auch immer mehr junge Menschen in den Dörfern gemeinnützig und ehrenamtlich einbringen und auch für eine Teilnahme an diesem bundesweiten Wettbewerb engagieren!“, sagt Kreisdirektor Klaus Grootens, Vorsitzender der Bewertungskommission. Zum Auftakt der diesjährigen Bereisung in Lindlar-Schönenborn hatte die Vorsitzende der Dorfgemeinschaft Gudrun Fußbroich gleich zwei junge und engagierte Vorstandsmitglieder an ihrer Seite: die 21-jährige Martha Müller und Anja Eschbach, 23 Jahre, führten unterhaltsam und mit Begeisterung die Jurymitglieder durch ihr Dorf.

Martha Müller ist im Vorsitz der Dorfgemeinschaft Schönenborn aktiv und hat das große Engagement vor Ort erläutert

Dabei war die vorgegebene 45-minütige Präsentation knapp bemessen, um die zahlreichen Projekte der Dorfgemeinschaft vorzustellen: von 125 Einwohnerinnen und Einwohnern sind ganze 120 im Schönenborner Dorfverein aktiv. Unweit des ältesten Hauses des Dorfes von 1668 werden Dorffeste gefeiert. Die angrenzende Wiese wird regelmäßig für ein Open-Air-Kino genutzt. Am zentralen überdachten Grillplatz mit Backes hat die Dorfgemeinschaft ein Fachwerkhaus mit Toilettenanlage und Lagerraum (fast) saniert.

Das „Toilettenhaus“ in Schönenborn ist alles andere als ein „stilles Örtchen“

Für die Seniorinnen und Senioren 80+ des Dorfes gibt es jährlich eine Bergische Kaffeetafel und aus der Apfelernte im Dorf wird gemeinschaftlich Saft hergestellt. Um in der dunklen Jahreszeit Kontakte zu pflegen, gibt es Adventsfenster und einen Weihnachtsbasar in Schönenborn. Die 12-köpfige Jury aus Politik, Verwaltung, Landwirtschaft und Tourismus waren begeistert von den vielen ehrenamtlichen Dorfprojekten.

Der Grillplatz ist mit Backes und Dorfbrunnen ein beliebter Treffpunkt für alle Generationen in Schönenborn

Im wenige Kilometer entfernten Dorf Spich beeindruckte das ehrenamtliche und kreative Engagement und der Zusammenhalt der nur insgesamt 17 Bewohnerinnen und Bewohner. Wer an dem idyllischen Weiler vorbeikommt, wird bereits am Dorfeingang von einem liebevoll arrangierten Rastplatz empfangen, der insbesondere von Wanderern gerne genutzt wird, wie die Spicherin Roswitha Schätzmüller der Bewertungskommission berichtete. Der Ort verfügt über eine eigene Wasserversorgung „von hoher Qualität“ und es gibt Überlegungen zum Bau einer Freiflächen-Photovoltaikanlagen für das Fünf-Häuser-Dorf.

Die Wanderrast in Lindlar-Spich lädt zu einer Verschnaufpause ein

Von den diesjährigen Sommerspielen inspiriert, hat Spich eine Dorfolympiade veranstaltet, die am Rande der Fernsehübertragungen im Gemeinschaftsraum der Spicher in kreativen Disziplinen durchgeführt wurde.

Die „Dorf-Olympiade 2024“ in Spich: Team Rot und Team Blau feiert abschließend gemeinsam

Wie sehr sich der kleine Ort zwischen Tradition und Moderne bewegt, zeigen auch zwei aufwendig und liebevoll sanierte Anwesen.

Mit viel Fleiß sanieren Angela und Julian Zeiger das knapp zweihundert Jahre alte Fachwerkhaus in Spich

Der älteste Teil des Fachwerkhauses von Angela und Julian Zeiger geht auf das Jahr 1825 zurück. Die beiden Lindlarer sind hochmotiviert, das historische Gebäude im alten Stil zu sanieren. Ein weiteres Beispiel dafür ist das fachmännisch restaurierte Anwesen der Architektin Rita Schindler. Sie hat die Bruchstein- und Fachwerksfassaden erhalten und ein modernes Wohn- und Bürogebäude dahinter errichtet.

Wie aus einem alten Bauernhof ein zukunftsfähiges und schmuckes Anwesen werden kann, zeigt das liebevoll sanierte Ensemble von Rita Schindler in Spich

Weitere Eindrücke hervorragender Dorfgemeinschaften mit großem Engagement konnte die Kommission auf ihrem ersten Bereisungstag auch in Lindlar-Linde bekommen. „Das war ein gelungener Auftakt für weitere 18 Dörfer, die sich bis zum 11. September 2024 mit ihren gemeinnützigen und innovativen Projekten vorstellen und um die begehrten Gold-, Silber- und Bronzeplatzierungen kämpfen,- nicht zuletzt, um sich für die nächste Runde des Dorfwettbewerbs auf Landesebene zu qualifizieren“, bilanziert der Dezernent für Planung, Regionalentwicklung und Umwelt, Frank Herhaus nach dem ersten Tag der diesjährigen Dorfbereisung.

Teilnehmende Dörfer am Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft 2024“

  • Gummersbach: Berghausen, Elbach, Hülsenbusch
  • Lindlar: Linde, Scheel, Schönenborn, Spich
  • Marienheide: Erlinghagen
  • Morsbach: Holpe
  • Nümbrecht: Elsenroth
  • Reichshof: Blankenbach, Eiershagen, Freckhausen, Hespert, Mittelagger, Nosbach, Wildberg, Wildbergerhütte
  • Waldbröl: Puhl
  • Wiehl: Morkepütz, Oberwiehl

Die Preisgelder in Höhe von insgesamt 11.200 € werden von den Sparkassen im Oberbergischen Kreis für die Dörfer ihres Geschäftsgebietes gespendet.

Weitere Informationen zum Dorfwettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ auf www.obk.de/dorfwettbewerb

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